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Montag, 24. September 2012

"A pot of gold, please ... Thanks, Darling."

19.09.12 - 30.09.12

Kilkivan Hotel Motel hinten links :P



Public Swimming Pool ;)



Dining Room

Bar

Bar von der "Customer"-Seite^^

Parrot :) (Haustier von Bob, einem Gast, der jeden Vormittag kommt)
Ich bin im Moment gar nicht faehig soviel zu schreiben (die Tasten hier in der Library sind auch einfach unertraeglich laut :D), ich hoffe dass ich heute nochmal was an meinem Netbook vorschreiben kann und morgen nochmal in die Library komme, um euch auf den neuesten Stand zu bringen. Die Bilder haben euch hoffentlich schonmal einen ersten Eindruck gegeben ;)

Wichtig sei noch zu erwaehnen, dass ich in der Liste der Dinge, die Kilkivan zu bieten hat, einiges vergessen habe. Es gibt naemlich ausserdem noch eine Autowerkstatt, 2 oder 3 Antiquitaetenlaeden, einen "Touristen"info, die gleichzeitig als Museum dient, einen Campingplatz, einen grossen ueberdachten Kinderspielplatz uund einen Kindergarten ^^

 Die letzte Woche war wieder mehr oder weniger ereignisreich und ich weiß gar nicht, wie ich von all dem berichten soll. Aber ich fang einfach mal vorne an ^^
Ab Mittwoch morgen waren ja dann die beiden Irinnen (Denise und Ciara) zu unserer Unterstützung da und wirklich unsere Retter in der Not (...vorerst).
Die beiden sind schon mehrere Monate in Australien, haben 7 Wochen lang Mandarinen auf einer Farm gepflückt und haben auch schon für 2 Wochen in einem CountryPub wie das Kilkivan Hotel Motel in Toowoomba gearbeitet. Sie haben also schon Erfahrung und genau die gleiche Arbeit schonmal gemacht, was teilweise dazu führte, dass wir uns beim Erklären und Zeigen der Aufgaben eher selbst wie die „Neuen“ fühlten, weil sie das meiste schon wussten oder sogar noch eine bessere Art und Weise hatten, die Arbeiten zu erledigen.
Am Anfang war es also etwas seltsam, wir verstanden uns aber von Tag zu Tag besser mit den beiden, sie sind echt super aufgeschlossen und lustig. Dadurch wurde auch generell die Stimmung besser, an der Bar war es entspannter und wir setzten uns auch mal zu viert mit an die Bar, als ein Gast für jeden von uns einen Drink spendierte.
Am Mittwoch fand dann direkt das „Ereignis der Woche“ statt – die wöchentliche „Pool Competition“, also ein Billardturnier ;) Dieses wird immer von Matt, dem Ehemann der Köchin, veranstaltet. An diesem Abend ist im Pub also mehr los als in der restlichen Woche. Diesmal waren glaube ich so ca. 30 Leute da, die entweder in der Bar saßen oder im Biergarten die Spiele verfolgt haben. Wir Mädels mussten natürlich auch mitmachen. Ich spielte allerdings gegen einen Mann, den ich nicht kannte, und auch die anderen, die uns zuschauten, habe ich vorher noch nicht gesehen, was dann irgendwie doof war. Ich habe ja bisher nur ein paar Mal im Urlaub Billard gespielt und das ist schon eine ganze Weile her, deswegen verlor ich leider kläglich. Naja gut, man muss sagen, dass ich ein oder zwei gute Schüsse hatte, aber sehr viele gute Chancen habe ich auch versaut :D
Am Ende waren noch 3 von meinen Kugeln übrig, ich war also leider nicht in der nächsten Runde ;)
Der Abend war wirklich recht lustig, die Stimmung war gut,es lief die ganze Zeit gute Musik und es war mehr zu tun als sonst, weswegen man nicht dazu kam sich zu langweilen oder genervt zu sein.
Am nächsten Tag war die Laune also etwas gepusht, außerdem steigerte die Aussicht darauf, ab dem nächsten Tag (wenn wir den Irinnen alles fertig gezeigt und erklärt hätten) Schichten machen zu können und so endlich mehr Freizeit zu haben, die Stimmung.
Allerdings kam es erstmal gar nicht so weit, da wir am Donnerstag und Freitagmorgen so viele Zimmer zu putzen hatten (weil über die Wcche immer einige Arbeiter hier sind, die dann Donnerstags oder Freitags abreisen, weswegen die Zimmer komplett gereinigt werden müssen,also Betten neue beziehen etc.), dass man es alleine nicht geschafft hätte. Es war also eine Person in der Bar und die anderen 3 machten die Zimmer. Selbst so brauchten wir allerdings fast 3 Stunden bis wir mit allem fertig waren.
Der Zweifel an der Gerechtigkeit der Arbeits- und Bezahlungssituation wurde also immer größer, erst recht als mir Denise erzählte, dass sie auf ihrer Mandarinenfarm jede Woche zwischen 700 und 800 Dollar gespart hätten (hier sind es 250). Dort haben sie jeden Tag 8 Stunden gearbeitet und laut ihr war es nicht anstrengender als das Putzen und neu Beziehen aller Zimmer hier.
Übers Wochenende wurden die Zimmer dann weniger, und wir schafften es endlich unsere Schichten einzuteilen. Halbtagsschichten durften wir nicht machen, es sollten 3-Stunden-Schichten sein, es arbeiteten also immer 2 von halb 10 bis 12, dann die anderen von 12 bis halb vier, anschließend halb vier bis 7 und dann von 7 bis Schluss.
Es war schon mal entspannter mit dieser Regelung, wobei es trotzdem immer noch anstrengend ist, wenn man nie so wirklich das Gefühl haben kann „Jetzt bin ich fertig mit Arbeiten“, sondern weiß, dass es nur 3 Stunden bis zur nächsten Schicht sind. Außerdem waren wir uns noch nicht sicher, wie wir das regeln sollten, wenn wieder viele Räume zu putzen wären, weil das alleine in so kurzer Zeit einfach nicht möglich ist. Hinzu kam, dass wir am Wochenende ja „alleine“ waren.
June, Joana, Trevor und Nat waren alle bereits Mittwoch nach Cracow (in den zweiten Pub von Sandi) gefahren, weil Sandis Mann Fred dort am Wochenende seinen 60. Geburtstag feierte und das ein großes Event geben sollte (er ist hier irgendwie als Boxer sehr bekannt, weswegen es dort von seiner Boxing Troupe auch irgendein großes Turnier o.Ä. gab.).

unser Zimmer :D (leider sehr unordentlich im Moment^^)

Aufenthaltsraum der Backpacker ^^

UPDATE

Es stellte sich jedoch heraus, dass das Wochenende ohne June, Joane usw. das bisher Entspannenste überhaupt werden sollte. Wir konnten unsere Schichten weiter machen wie vereinbart und niemand lief ständig umher, um einen zu kontrollieren, Anweisungen zu geben oder einfach alles durcheinander zu bringen und Hektik zu verbreiten.
Nur in der Küche war es Samstag Abend etwas chaotisch, weil Christine nun zum ersten Mal auf sich allein gestellt war. Als Hilfe hatte sie leider auch noch Kim, eine kleine dünne völlig aufgedrehte und verwirrte Frau, die wie ein Wirbelwind umher saust und alles ins Chaos versetzt. Sie ist zwar wirklich nett und herzlich, aber in der Küche lief ihretwegen alles aus dem Ruder, weil sie die sowieso schon nervöse Christine mit ihrem Umhergerenne noch mehr in Stress versetzte.
Am Sonntagmittag lief es schon besser, obwohl wir viel mehr Essensbestellungen als sonst hatten. Aber durch meine tatkräftige Unterstützung konnten wir das natürlich easy meistern ;)
Am Montag haben wir uns dann entschieden, doch einfach ohne Erlaubnis Halbtagsschichten zu machen, damit man einfach auch mal entspannen kann und „frei“ hat. Wir hatten die „Powerschicht“, also von morgens bis nachmittags, wo immer mehr zu tun ist wegen Putzen und Zimmer machen. Allerdings war das Gefühl, zu wissen, dass man ab 3 Uhr einfach nichts mehr machen muss und den restlichen Tag genießen kann, unglaublich motivierend und befreiend.
Wir waren gerade dabei uns auf den freien Vormittag am nächsten Tag zu freuen, als Ciara und Denise uns eröffneten, dass sie am nächsten Tag wieder abreisen würden. Sie hätten ein Jobangebot von einem Farmer in Gayndah zum Orangenpflücken und in Kilkivan würden sie einfach nicht noch länger bleiben wollen. Die Hoffnung auf entspannendere Schichten wurde also wieder zerstört und gleichzeitig war es einfach schade, weil es wirklich lustig mit den beiden gewesen war.
Am meisten interessierte uns dann aber, was Sandi zu dieser Entscheidung sagen würde.
Sie nahm es wohl recht ruhig auf und sagte sie würde die beiden dann am nächsten Tag mittags nach Gympie fahren, Geld könnten sie allerdings keins bekommen, da sie ja nur eine Woche da gewesen wären und als Minimum seien nun mal 2 Wochen ausgemacht. Damit hatten die beiden aber gerechnet und somit schien es geklärt.
Wir verbrachten den Abend dann ohne Bar und Arbeit oben mit Film schauen oder lesen und gingen ins Bett bevor die Irinnen mit ihrer Schicht fertig waren.
Am nächsten morgen um 8 als wir noch die letzten Minuten Schlaf vorm Aufstehen genossen, stand dann auf einmal Denise in unserem Zimmer. Sie müssten jetzt sofort gehen, Sandi sei am Abend zuvor noch total ausgerastet und hätte die beiden so fertig gemacht, dass Denise sogar anfangen musste zu weinen, sie hätte ihnen gesagt, entweder sie fahren jetzt sofort oder gar nicht.
Es blieb also nur kurz Zeit uns ihre Nummer aufzuschreiben und dann wurden die beiden auch schon ohne Frühstück, ohne geduscht zu haben und ohne Plan wie sie anschließend von Gympie aus weg kommen sollten, ins Auto verfrachtet.
Nach diesen Geschehnissen waren wir beide also erstmal wach.
So richtig glauben konnten wir es noch nicht und die Angst um unser Geld und die nächsten Tage wurde größer. Wir stellten und also wieder auf doppelte Arbeit und eine sehr schlecht gelaunte Chefin ein als wir in den Tag starteten.

Überraschenderweise erwähnte Sandi die beiden Irinnen mit keinem Wort mehr und ließ sich auch keinerlei Verstimmung anmerken. Für uns umso besser und wir nahmen uns natürlich in Acht irgendetwas zu äußern, was diesen Zustand ändern könnte.
An diesem Nachmittag kehrten dann auch June, Joane und Trevor aus Cracow zurück.
Einerseits war es in gewisser Weise eine Arbeitserleichterung für uns, weil in den nächsten Tagen die beiden Frauen das Putzen der Zimmer übernahmen und wir sogar nachmittags mal wieder 2 oder 3 Stunden frei bekamen (vielleicht hatten sie Angst bekommen, dass wir ihnen auch noch abspringen? ^^), andererseits wurde es wieder stressiger, weil die beiden einen einfach wahnsinnig machen.
June rennt den ganzen Tag lang immer mal hektisch in die Bar um zu kontrollieren, dass wir auch ja keine Fehler machen, oder um einzelne Kunden zu bedienen, wobei sie versucht einem vorzumachen, wie es richtig geht. Blöd nur, dass sie meistens sekundenlang regungslos vor der Kasse steht, weil sie keine Ahnung hat was man eingeben muss, oder sie UNS nach allen möglichen Dingen fragt, die wir schon nach 2 Tagen alle wissen sollten.
Joane läuft den ganzen Tag nur mit grimmiger Miene durch die Gegend und begibt sich nur an die Bar, um ihren Verbrauch an Diet Coke zu erhöhen, schmatzend und sabbernd vor unseren Augen einen vollen Teller zu leeren oder Anweisungen durch die Gegend zu keifen.
Die beiden haben in ihrem Leben noch nichts erreicht und anscheinend auch keinen Job, und genießen es dafür umso mehr, dass sie im Kilkivan Hotel Motel den Ton angeben dürfen. Selbst die meisten Stammgäste machen sich über die beiden Möchtegern-Bosse lustig und keiner nimmt sie wirklich ernst. Ich darf aber immer freundlich lächeln und „Bitte“, „Danke“ und „Ja klar, mache ich.“ säuseln.

3 Tage später bekamen wir wieder Unterstützung. Zwei deutsche Mädels aus Hamburg.
Das Erklären und Zeigen ging also wieder von vorne los und leider arbeitet man in der Zeit immer doppelt, aber man hat ja Hoffnung auf die Tage danach, da man die Arbeit dann endlich aufteilen kann. Wir haben uns recht gut verstanden und die beiden hatten in der Bar auch ziemlich schnell einen guten Überblick.
An ihrem zweiten Tag durften sie dann allerdings direkt merken, was hier mit den „up to 6 hours“ Arbeit am Tag eigentlich gemeint ist. Insgesamt haben wir an diesem Samstag 12 Stunden gearbeitet und es war zum ersten Mal richtig viel los. Am Nachmittag war erst ein wichtiges Footballmatch im Fernsehen (Grand Finale, also ungefähr sowas wie Bundesliga oder Champions League – Finale?!^^ ) und deswegen waren deutlich mehr Leute als sonst im Pub - „Public Viewing“ also. Wobei ich da doch eher den deutschen Fußball während einer EM oder WM bevorzuge... Ich kenne leider die Regeln von Football nicht und konnte es deswegen nicht so durchschauen, aber für mich sieht es aus, als hätten die Australier aus der Lieblingsbeschäftigung vieler kleiner Kinder („Ich hab den Ball, haha!“ - „Neeeein, gib den her!“ oder auch „Wir schlagen uns um einen Ball, weil jeder ihn haben will.“) einfach eine Sportart gemacht :D
Anschließend sollten abends die Teilnehmer eines Bike Races erscheinen, weil alle Zimmer für das Wochenende von diesen ausgebucht waren. Wir waren uns allerdings noch nicht sicher, ob wir Tätowierte, biertrinkende, laute Biker oder schüchterne, dünne, apfelschorleschlürfende Radrennfahrer erwarten sollten :D
Etwas später löste sich dieses Problem aber von selbst, da einfach niemand erschien und unter der bei der Buchung angegeben Telefonnummer niemand zu erreichen war.
Wir erwarteten also einen ruhigen Abend, als auf einmal eine halbe Hochzeitsgesellschaft eintrudelte. Eine andere Beschäftigung als im benachbarten Pub zu trinken gibt es für den Nachmittag wohl nicht, wenn man in der kleinen idyllischen Kirche in Kilkivan heiratet. Als sich gerade die Befürchtung breit machte, dass die Leute auch noch alle im Pub Abendessen wollen könnten, machten sich die ersten dann doch wieder auf den Weg – wohl zu einer anderen Location für den restlichen Verlauf des Abends.
Da wir an diesem Tag aber nicht verschont bleiben sollten, füllte sich der Pub kurz darauf wieder. Diesmal mit einer Gruppe junger Männer... Anlass: Junggesellenabschied.
Nun ging es also richtig los; der restliche Abend bestand aus unzähligen Bieren und Rum-Cola, einer halben Schlägerei, umher fliegenden Garnelen und Frühlingsrollen, einem fast vollendeten Strip und massig Heiratsanträgen und anderen unmoralischen Angeboten. :D
Wir vier hatten also alle Hände voll zu tun.

Obwohl die beiden anderen Mädels diesen Abend eigentlich wirklich gut mit uns gemeistert hatten, entschieden sie sich am nächsten Tag doch direkt wieder abzureisen. Es war für sie, verständlicherweise, einfach zu viel Arbeit für diesen Lohn und keine Atmosphäre in der man sich wohlfühlen kann, deswegen wollten sie lieber direkt gehen, anstatt erst nach einer Woche wie die Irinnen, mit dem Risiko dann trotzdem gar kein Geld zu bekommen.
Wir hatten also erneut umsonst erklärt und eingearbeitet und sollten unsere letzte Woche wieder allein verbringen.
Doch es kam alles anders...

Montag, 17. September 2012

"You did everything totally wrong..." :D

14.09.12 - 18.09.12

Entgegen aller Erwartungen haben wir hier im idyllischen Kilkivan (Betonung: Kilkiiiiivaen) doch Handyempfang und ein wenig Internet ! Fuer Kontakt ueber Whatsapp reichts es also am Handy, bei Internetseiten wie Facebook wird es aber schwer.
Gerade sitze ich in der Library, in der es tatsaechlich kostenloses, gar nicht mal so langsames, Internet gibt !
Tatsaechlich gibt es hier in Kilkivan sogar wirklich gar nicht so wenig. Es leben ca. 300 Leute hier, allerdings leben die Bewohner nicht wie bei uns Haus an Haus, sondern zwischen jedem Haeuschen sind meistens ca. 100m oder mehr einfach nur Wiese, die keinem so wirklich gehoert. Da die naechste Ortschaft mit Supermaerkten oder Aehnlichem fast eine Stunde entfernt ist, gibt es hier eine eigene kleine Polizeistation, die Library, ein Schwimmbad(bzw. genannt "Public Swimming Pool", was auch eher zutrifft, da es wirklich nicht groesser ist als ein ueblicher Privatpool), Post, 2 oder 3 kleine Kiosks/Tante-Emma-Laeden, eine Mini-Tankstelle und sogar 2 oder 3 verschiedene Moeglichkeiten, um unterzukommen. Eine davon ist das wunderschoene "Kilkivan Hotel Motel" ("bright pink, can't miss it!"), in welchem wir jetzt seit letzten Freitag arbeiten.
Es lockt mit einer rustikalen Bar, in der es sich ab 10:00AM wunderbar seine 5 oder 6 oder 7 oder 8 Bier(bei Bedarf auch Rum-Cola) trinken laesst, super-duper gelaunten Mitarbeitern (die eigentlich gar nicht dort arbeiten, sondern nur Freunde der Familie sind), die den ganzen Tag mit vollem Teller mampfend durch die Gegend stapfen; und natuerlich (nicht zu verachten) den netten Backpackern, die die meiste Zeit den Laden schmeissen, alle paar Wochen wechseln und somit immer fuer neuen Gespraechsstoff sorgen.

Naja gut, erstmal genug mit der Werbung und zu den Geschehnissen der letzten Tage :D
Als wir angekommen sind wurden wir erstmal ziemlich nett begruesst, bekamen direkt ein warmes Abendessen und unser Zimmer gezeigt. Haben einen kleines Raeumchen mit 2 Betten, einem kleinen Nachtschraenkchen und Waschbecken. Dann auf dem Gang ein Bad mit Dusche und eine Toilette. Es ist also alles da, was man braucht ;)
Bereits auf der knapp einstuendigen Fahrt von Gympie nach Kilkivan (wir sind mit dem Greyhound-Bus bis Gympie gefahren und wurden dann eine Stunde spaeter von Sandi, der Chefin, mit dem Auto abgeholt), konnten wir ein bisschen was ueber den Pub und die Arbeit erfahren und unsere zukuenftige Chefin kennenlernen, wie sie so drauf ist usw.
Der erste Eindruck war also echt okay,es gab keine peinlichen Gespraechspausen und es hoerte sich alles wirklich in Ordnung an.
Angekommen lernten wir also erstmal alle kennen: Die 2 schwedischen Backpackerinnen, die noch bis Samstag bleiben sollten und die letzten 2 Monate hier gearbeitet hatten, die Koechin Nat, eine grosse sehr kraeftige ziemlich angsteinfloessende Frau, Christine, die auch erst 3 Tage da war und eigentlich als Kuechenhilfe dort arbeiten sollte jetzt aber zur Koechin "weitergebildet" wird, und Jun und Joane, Mutter und Tochter, die immer ueber den Winter mit ihrem Campervan nach Kilkivan kommen, Freunde der Familie sind und dann immer mit nach dem Pub gucken, wenn Sandi mal nicht da ist.
Der Samstag bestand dann komplett daraus, dass Anna und Sofia (die Schwedinnen) uns alles gezeigt haben, was man so machen muss und was es zu tun gibt.
Morgens werden also die "public" Toiletten und Baeder geputzt, dann die Hotelzimmer gemacht (also Betten machen oder neu beziehen, Waschbecken etc. putzen usw.), danach die Motelzimmer mit eigenem Bad, welche auch geputzt werden muessen, denen neue Tassen bringen, Tee, Kaffe, Milch usw. auffuellen, Wasche in die Maschine schmeissen und aufhaengen. Gleichzeitig ist er andere fuer die Bar zustaendig, muss diese putzen und aufmachen, da ab 10 Uhr Leute kommen koennen, dann noch das untere Stockwerk saugen, die Spielautomaten abwischen und so etwas.
Mittags hilft man in der Kueche wenn Lunch-Zeit ist, nachmittags war bisher immer jemand anderes in der Bar und wir hatten frei bis 5, dann gehts zurueck in die Bar, dann ist immer eine fuer diese zustaendig, der andere geht dann zur Abendessen-Zeit von 6-8 wieder in die Kueche helfen,und diese putzen wenn sie zu macht.
Es gibt also viel zu tun und zu zweit it das Ganze echt stressig, weil man im Endeffekt fast 10 Stunden arbeitet. Vorher hiess es "bis zu 6 Stunden" und wir hatten schon Angst, dass wir uns zu Tode langweilen, wenn es mal weniger ist. Mittlerweile fragen wir uns, ob es sich hier wirklich so richtig lohnt, da wir pro Woche bezahlt werden, und wir somit mehr arbeiten aber nicht mer Geld bekommen. Fuer soviele Stunden am Tag, wuerden wir woanders vielleicht mehr verdienen...
Eben grade sind aber zwei neue Backpackerinnen aus Irland angekommen, wir hoffen also mal, dass es sich jetzt aendert.
Die letzten 2 Tage war unser Stimmung naemlich nicht so toll.
Die Arbeit ist an sich zwar nicht schwer, aber gerade das in der Bar stehen schlaucht schon ganz schoen. Teilweise ist gar niemand da, das heisst man steht nur rum und langweilt sich, weil es nicht viel zu tun gibt. Die Gaeste, die kommen, sind alte Maenner aus dem Ort oder Arbeiter, die ueber die Woche hier wohnen und am Wochenende nach Hause fahren, und ihre paar Bier oder Schnaepse trinken. Einige trinken davon ganz ordentlich und halten dann auch mit ihren dreckigen Witzen nicht hinter'm Berg. Das gepaart mit Verstaendnis- und Sprachschwierigkeiten kann schon anstrengend sein bzw. ist es schwierig, sich erstmal daran zu gewoehnen.
Einige Leute sind allerdings auch sehr nett und man kann sich auch gut mit ihnen unterhalten, da viele interessante Sachen zu erzaehlen haben oder einem Tipps fuer Ausfluege, Staedte, die man besuchen soll auf seiner weiteren Reise, usw. geben koennen.
Trotzdem kann auch das irgendwann anstrengend sein... es geht eben hauptsaechlich hinter der Bar darum, genau das den Gaesten zu bieten: Einen Gespraechspartner, da sie meistens alleine leben oder nicht viel Beschaeftigung haben und dann in den Pub kommen um ueberhaupt mal die Gesellschaft anderer Leute zu geniessen. Anders als bei uns wollen sie sich aber weniger miteinander unterhalten, sondern mehr mit den jungen Leuten(/Maedels) hinter der Theke. Wenn man also jeden Tag mehrere Stunden da steht, weiss man einfach manchmal auch nicht mehr so wirklich, was man noch sagen soll, oder man haette lieber seine Ruhe oder "richtig" was zu tun...
Dazu kommt, dass man am Anfang natuerlich noch nicht sofort alles richtig machen kann. Gerade wenn man viel Dinge nur einmal kurz, oder noch gar nicht gezeigt bekommen hat. Gerade die Kasse zu bedienen ist schwierig, da man den Druck auf einigen Tasten gar nicht mehr erkennt, und man sich somit nicht selbst erschliessen kann, wofuer diese gut sind und welche man somit druecken muss^^, ausserdem gibt es viele verschiedene Getraenke(allein 15 verschiedene Biersorten, 4 verschiedene zu Zapfen, viele verschiedene in Flaschen oder in Dosen), dann macht es noch einen Unterschied ob die Getraenke zum Direkttrinken oder zum Mitnehmen sind (also wie man es dann eintippen muss und was es kostet) und so weiter und so fort...
Wenn man dann als dumm dargestellt wird, weil man sich einmal in der Kasse vertippt hat oder man es nicht auf Anhieb hinbekommt ein perfektes Bier zu zapfen, weil (nachdem ein neues Fass angeschlossen wurde) nur Schaum kommt, und das Bier hier sowieso anders auszusehen hat als in Deutschland (hoechstens 5mm Schaum oben drauf, ansonsten kann man es auch wegschuetten...! ...? :D), man dann, wenn man sich erklaeren oder verteidigen will noch damit abgewimmelt wird, dass man das Problem ja einfach nicht verstanden haette (ob wegen der Sprache oder der Intelligenz ^^), dann erreicht die Stimmung schon mal so langsam einen Tiefpunkt.
Aber bisher versuchen wir drueber zu stehen und hoffen, dass es bald besser wird... Ich hab leider schon wieder keine Zeit mehr, da es gleich heisst - zurueck an die Bar ! Aber ich hoffe ich kann euch in den naechsten Tagen mehr berichten und erzaehlen ;)

Donnerstag, 13. September 2012

Pläne ändern sich

13.09.12

So, jetzt bin ich also auch in den Genuss des angeblich für Australienbackpacker so typischen Gefühls gekommen, dass Pläne machen sinnlos ist, da sowieso alles anders kommt als man denkt ;)
Wobei ja eigentlich noch gar kein richtiger Plan existierte...aber von vorn ^^
Die letzten zwei Tage haben wir etwas planlos verbracht. Wir waren uns nicht sicher, ob wir wirklich hier in Noosa nach einem Job suchen wollten, der Ort ist anders als wir ihn uns vorgestellt haben, alles ist sehr zerstückelt und auseinander gezogen, so dass man zwischen den Ortsteilen eigentlich nur mit dem Bus oder dem Shuttle hin und her kommt, da man nachts ja nicht mehr so gern alleine durch unbeleuchtete Waldabschnitte laufen möchte ^^
Auch konnten wir uns generell nicht so wirklich dazu aufraffen die Restaurants und Cafes abzuklappern, um nach Jobs zu fragen und unsere Lebensläufe zu verteilen. Die Sprach"barriere" schreckt doch noch ziemlich ab, auch ist es einfach eine ungewohnte Vorstellung irgendwo reinzuschneien und zu sagen "Hey, hier bin ich, ich suche einen Job, habt ihr einen?", zusätzlich sind gerade hier in Noosa fast nur sehr schicke und teure Restaurants angesiedelt, die vermutlich sowieso keine Backpacker wollen. Also genug Gründe, die unangenehme Aufgabe vor sich herzuschieben.
Stattdessen haben wir uns eher in die Tiefen des Internets verkrochen und auf gumtree (eine Internetseite für alle möglichen Inserate, von Jobangeboten über Verkaufskleinanzeigen und Reisepartnergesuche) auf einzelne Jobangebote geantwortet, die gut klangen und noch nicht veraltet waren. Allerdings gab es nichts Gutes direkt in Noosa, sondern nur viel weiter die Ostküste hoch. Trotzdem haben wir einfach mal geschrieben, und sogar eine Antwort bekommen, dass wir doch am nächsten Tag persönlich vorbeikommen sollen um uns vorzustellen, was uns dann aufgrund der Entfernung natürlich nicht möglich war. Also man muss logischerweise schon immer direkt vor Ort sein, was natürlich blöd ist, wenn es gerade in der eigenen Umgebung keine Angebote gibt -.- Aber trotzdem war es irgendwie ein Glücksgefühl zumindest mal eine positive Rückmeldung bekommen zu haben, nachdem wir zuvor schon einen ziemlichen Durchhänger hatten wegen unserer Antriebslosigkeit und der Angst davor sich mal wirklich ran an die Jobsuche zu machen.
Mitten in unserem Stimmungstief hat dann Anna angerufen, die wir vom Flug kennen und die sich in Brisbane einen Van gekauft hat. Sie wollte jetzt am Freitag losfahren die Ostküste hoch und hat uns angerufen um zu fragen, ob wir vielleicht auch mitfahren wollen.
Also ging das gedankliche Pläne schmieden wieder von vorne los... Doch erst "Urlaub" machen und mit die Ostküste im Van hochreisen? Wenn man unterwegs ein schönes Fleckchen entdeckt, dort aussteigen und nach einem Job suchen? Komplett alles abändern, und direkt in den Norden nach Cairns fliegen und von dort auf eigene Faust die Ostküste runter reisen, immer auf der Suche nach einem Job?
Tausende verschiedene Gedanken gingen mir also durch den Kopf. Aber so richtig sicher war ich mir immer noch nicht.
Irgendwann verfestigte sich aber die Idee, mit Anna mitzufahren. Trotzdem schauten wir weiter bei gumtree, bis wir auf eine Anzeige stießen, die wirklich gut klang. Für einen Country Pub ca. 3 Stunden von Noosa entfernt wurden 2-3 Leute gesucht, die an der Bar, in der Küche und beim Zimmer putzen helfen würden. Unterkunft und Essen werden gestellt und man verdient zusätzlich. Die Begeisterung wurde getrübt als wir sahen, dass die Anzeige schon am 19.08. eingestellt worden war und bereits knapp 600 Leute die Anzeige angeschaut hatten. Normalerweise sind die meisten Angebote schon nach wenigen Stunden oder Tagen weg.
Da Fragen nichts kostet schrieben wir trotzdem eine kurze Nachricht, nur mit der Info, dass wir an dem Angebot interessiert wären und ob es denn überhaupt noch aktuell wäre.
Wenig später hatten wir eine Mail, dass noch 2 Stellen zu vergeben seien und wir doch einfach mal anrufen sollten. Schock.
Damit hatten wir wirklich nicht gerechnet, aber es klang schon nach einer super Chance. Nach einigen Minuten Bedenkzeit und Nervositätsanfällen schnappte Charly sich ihr Handy und rief die angegebene Nummer an.
Einige Minuten später standen wir bereits vor der Entscheidung "Wenn ihr das machen wollt, schreibt mir einfach nochmal eine kurze SMS".
Okaaaaay. Die Panik ging also los bei uns, wir waren absolut nicht auf so etwas eingestellt. Spontan schmissen wir also alle unsere Wäsche in die Maschine und suchten nach der passenden Busverbindung.
Langsam wurde uns bewusst, dass es jetzt also ernst werden sollte. Mir machte am meisten Sorgen, dass wir so in der "Pampa" sein würden und ich befürchtete, dass es dort mit ständigem Handyempfang und Internet wohl vorbei sein könnte.
Irgendwie war das auch erstmal mein größtes Problem, über die Arbeit an sich konnte ich mir noch gar keine Gedanken machen :D
Es war sowieso etwas seltsam, da Sandi (die Frau am Telefon vom Jobangebot^^) gar nicht wirklich viel über uns wissen wollte außer "Könnt ihr gut Englisch? Habt ihr das schonmal gemacht?".

Jetzt sitze ich also hier und bin ziemlich durch den Wind, da es morgen Mittag also schon losgeht.
Ich kann grade auch gar nicht mehr wirklich schreiben, deswegen sag ich nur für den Fall, dass es in nächster Zeit mau aussehen wird mit Berichten einfach erstmal tschüss :P & ich melde mich sobald ich wieder Internetzugang habe (vielleicht ist es ja doch alles gar nicht so schlimm und abgeschieden wie ich befürchte ... *hust*) :)

Dienstag, 11. September 2012

Noosa National Park

10.09.12 - 11.09.2012

An unserem zweiten Tag in Noosa sind wir mit dem Shuttle an den Main Beach gefahren, um uns mal ein bisschen umzuschauen. Dort gibt es eine Straße mit Cafes, Restaurants und Shops, allerdings ist es keine Strandpromenade wie man es zB von spanischen Ferienorten kennt, sondern die Straße befindet sich erst in zweiter Strandreihe hinter kleinen Hotels.
Allerdings sind alles sehr teure Geschäfte und Cafes, irgendwie liefen am Strand auch nur reiche alte Australier mit teurer Kleidung rum. Also wir fühlten uns schon etwas am fehl am Platz, da dort wirklich kaum Backpacker oder überhaupt junge Leute unterwegs waren. Es ist also doch alles etwas anders als wir es uns vorgestellt haben, da die meisten dieser noblen Restaurants wohl auch keine Backpacker einstellen wollen, die nur eine kurze Zeit bleiben ...
Der Strand generell gefiel uns dort auch weniger gut als der Sunshine Beach, welcher doch deutlich eindrucksvoller und größer ist.
Wir sind also nach 2 oder 3 Stunden wieder zurück zum Hostel gefahren. Das Shuttle kam nur leider nicht wie eigentlich angekündigt zum Main Beach, so dass wir erst nochmal knapp 2 km bis zur Noosa Junction, also dem Busbahnhof laufen mussten, um dort mit dem nächsten Shuttle (dort fahren öfters am Tag Shuttles hin) zurück zum Hostel zu kommen.

Für den nächsten Tag hatten wir also ursprünglich noch keinen richtigen Plan, als uns ein paar Mädels aus dem Hostel erzählten, dass sie im National Park waren und es richtig schön gewesen sein soll. Also nahmen wir uns das spontan vor. Von unserem Hostel aus kommt man ja in 5 Minuten zum Sunshine Beach, und vom oberen Ende von diesem beginnen Wanderwege durch den Nationalpark. Es gibt 4 oder 5 verschiedene von unterschiedlichen Längen und "Schwierigkeitsgraden". Wir entschieden uns für den Coastal Track, der wie der Name schon sagt, an der Küste und den Klippen entlang führt. Der Weg ist 5km lang und es sind 2-3 Stunden dafür ausgeschrieben.
Bereits am Sunshine Beach haben wir aber schon knapp eine Stunde verbracht, da wir so mit Fotos machen beschäftigt waren :D
Dann kam aber gleich der härteste Teil des Weges, nämlich viele viele Stufen bergauf. Wir hatten uns auf Erzählung der anderen hin auch für FlipFlops als Wanderschuhwerk entschieden und bezweifelten direkt, ob das wirklich die richtige Entscheidung gewesen war. Bereits während des Aufstiegs wurden wir allerdings mit einer fantastischen Aussicht belohnt, so dass wir die Bedenken ganz schnell vergaßen.
Oben angekommen ging es auf kleinen Trampelpfaden über Wurzeln und Sand am Meer entlang. Es war schon wirklich wunderschön und gab viele tolle Flecken zu sehen.
Der Weg führte auch an einigen Buchten vorbei, an der Alexandria Bay, ein relativ großer Strand, machten wir Stop, aßen zu Mittag und lagen noch eine Weile in der Sonne. Hier erwiesen sich die FlipFlops wie angekündigt als eine gute Wahl ;)
Als es schon aufs Ende des Weges zuging und ich gerade ganz touristenmäßig ein Foto von einem Schild mit dem Namen eines Küstenabschnitts machte (s.u. "Dolphin Point"), sprach uns direkt ein Australier an, der vorbeikam, dass ca. 600m weiter ein wilder Koala im Baum säße.
Wir liefen den folgenden Weg also nur noch mit Blick nach oben :D
Allerdings konnten wir nirgends einen Koala entdecken, was wegen der ungenauen Ortsangabe aber auch recht schwierig war, da sie mit ihrer grauen Farbe in den Eukalyptusbäumen schon sehr gut getarnt sind.
Als wir es schon aufgegeben und das Ende des Weges erreicht hatten, überholte uns der Mann auf einmal wieder aus der anderen Richtung und fragte nach, ob wir den Koala gefunden hätten. Als wir dies verneinten lief er sofort los, um uns die Stelle zu zeigen, wo der Koala gewesen sein sollte. Allerdings konnte auch er ihn nicht mehr entdecken. Als wir aber so dastanden und suchend nach oben starrten, kam ein Pärchen vorbei, welches uns sagt, dass wieder einige Meter zurück auf dem Weg, in Höhe eines Lookouts direkt ein Koala im Baum sitzen würde.
Wir sind also direkt nochmal ein Stück zurückgelaufen, macht ja Spaß Wanderwege hin und herzurennen :D
Wir wollten schon fast wieder mit der Suche aufgeben, als wir auf einmal eine kleine Gruppe von Leuten entdeckten, die alle mit Kameras und Smartphones bewaffnet nach oben starrten.
So haben wir es also geschafft - wir haben unseren ersten wilden echten Koala gesehen :) Er saß zwar nur schlafend im Baum und man hat nicht wirklich viel von ihm gesehen - aber immerhin :) So konnte man es sich wirklich nicht vorstellen, dass so ein kuscheliger Koala einfach auf einem Baum direkt überm Meer am Rand eines Wegs sitzt und sich in seinem Mittagsschläfchen nicht von irgendwelchen Wanderern stören lässt.
Danach gings dann zurück in die Stadt, noch kurz zum Coles und dann zum Busbahnhof, wo das Shuttle um 6.10 kommen und uns abholen sollte. Insgesamt waren wir 6 Stunden unterwegs, aber es hat echt super Spaß gemacht und war richtig schön.
Eigentlich hatten wir nicht gedacht, dass wir so lange unterwegs sein würden, weswegen wir natürlich mal wieder nur sommerlich gekleidet waren und beim Warten aufs Shuttle doch schon wieder zu frieren begannen, da es mittlerweile ja auch schon wieder dunkel war.
Wir saßen bereits um zwanzig vor 6 am Busbahnhof, jedoch wollte einfach kein Shuttle erscheinen.
Halb sieben versuchten wir dann das Hostel zu erreichen, da das Shuttle auch das letzte für den Tag war und wir doch ganz gern noch abgeholt werden wollten. Allerdings ging einfach niemand ans Telefon.
Durchgefroren und aggresiv trafen wir noch 2 andere Backpacker, die auch etwas planlos umherliefen und ebenfalls ihr Shuttle suchten, allerdings von einem anderen Hostel. Nachdem eine von ihnen deren Hostel angerufen hatte (bei ihnen ging immerhin jemand ans Telefon!^^) und ihr gesagt wurde, sie hätten das Shuttle wohl verpasst (wir hätten es sehen müssen, wenn ihr Shuttle dort gewesen wäre) und sollten sich doch ein Taxi nehmen oder mit dem Bus fahren.
Da ihr Hostel in der Nähe von unserem ist, haben wir dann beschlossen zusammen ein Taxi zu nehmen. Aber wo bekommt man jetzt ein Taxi her, war dann die nächste Frage im verschlafenen Noosa...
Die Lösung war ein kleiner Asia-Imbiss, wo wir eigentlich nur nach einer Taxi-Telefonnummer fragen wollten, der Besitzer aber direkt eins für uns anrief.
Nach 5 Minuten konnten wir also einsteigen und den 2km langen Weg durch den Wald fahrend in Sicherheit verbringen. Am Hostel der anderen stiegen wir mit aus, um die restlichen paarhundert Meter durchs Wohngebiet zu Fuß zu gehen. Dass hier in Australien komischerweise nur eine Straßenlaterne pro Straße verbaut wird, war nicht gerade förderlich, aber nach ein paar Minuten (danke Papa an dieser Stelle nochmal für das Offline-Navi für Australien !) erreichten wir dann endlich unser Hostel.
Der Kommentar eines Angestellten auf unsere "Beschwerde" hin, dass das Shuttle nicht gekommen sei, beschränkte sich dann auf "Oh, I was not driving today. I'm very sorry about that." bevor er sich zu einem Mädel umdrehte, mit der er vorher im Gespräch war, ihr Geld in die Hand drückte und fragte, ob sie ihm 2 Flaschen Wein besorgen könnte. Ähm ja ok, danke.

Okay, nun das Wichtigste: die Bilder :)
























Wilder Koala! Er hat aber nur gschlafen... :)

Montag, 10. September 2012

Noosa

09.09.12 - 10.09.12

Gestern Morgen gings dann für uns um 9 mit dem Shuttle zum Transit Centre in Brisbane, von wo unser Greyhound Bus um 10.15 nach Noosa abfahren sollte. Mein Koffer hatte erstmal Übergewicht, 20 kg sind "erlaubt" und bei meinem zeigte die Waage 21,5. So weit ist es mittlerweile also schon gekommen :D
Ich hatte allerdings auch die schweren Bücher drin und meine Essenstasche, was auch noch ordentlich an Gewicht ausgemacht hat ;) Draufbezahlen musste ich zum Glück nichts (auf der Internetseite stand nämlich etwas von zusätzlichen Gebühren bei Übergewicht - und das beim Busfahren!), sollte meinen Koffer aber selbst ein- und ausladen. Das war dann noch verkraftbar^^


Auf der Fahrt haben wir relativ viel geschlafen, aber ein bisschen von der Umgebung haben wir doch noch mitgekriegt. Im Hostel angekommen haben wir direkt eingecheckt und ein bisschen den fehlenden "Luxus" , wie einen abschließbaren Spint und ein Bad direkt im Zimmer betrauert. Wir haben jetzt allerdings nur noch ein Viererzimmer, welches mit einem weiteren Viererzimmer zu einer Art Apartment zusammengeschlossen ist. Dazu gehört eine eigene Küche, eine Art Wohnzimmer und ein Bad. Ganz so schlecht ist es also nicht :D Die eigene Küche ist schon super praktisch, eindeutig weniger los als im alten Hostel, wo Leute aus rund 50 Zimmern meistens zur geichen Zeit an 2 Kochstellen mit jeweils 4 Platten kochen wollten^^
Auch muss man zum Bad nicht erst irgendwo draußen lang laufen, allerdings ist es schon öfter besetzt als zuvor in unserem 6er Zimmer, wo man sich auch einfach besser absprechen konnte. Auch ist es morgens extrem laut, die Türen knallen und quietschen, mit schlafen ists also vorbei, sobald die ersten aufstehen.
Naja, genug "gemeckert" :D Wir werden mal schauen, ob wir wirklich die ganze Woche hierbleiben oder nochmal wechseln, je nach dem wie es die nächsten Tage so wird und ob wir stornieren können.
Nachdem wir unsere Sachen so gut wie möglich "sicher" ohne Einschließmöglichkeit geordnet hatten, sind wir mit dem Shuttle zum Einkaufen zum Coles gefahren. Bis wir wieder zurück waren, war es schon fast 5. Bevor die Sonne also ganz weg war wollten wir noch schnell zum Strand. Der ist von hier zum Glück nur knapp 5 min entfernt.
Wir waren also zum ersten Mal am Meer in Australien :)
Es war schon toll, aber so wirklich glauben kann man es dann doch nicht :D Ich denke, hier sind Bilder wieder besser als alles andere ;)


:D



Hof

Zimmer

links Zimmer, mitte Bad, rechts Küche :P

Wohnzimmer & Zugang zum Hof

Sonntag, 9. September 2012

Last Days

05.09.12 - 09.09.12

So, die letzten Tage kam ich nicht wirklich dazu etwas zu posten, aber jetzt wird das nachgeholt :P
Nachdem wir am Montag in der Koala Sanctuary waren, haben wir die nächsten 2 Tage erstmal wieder nicht viel gemacht. Wir waren hauptsächlich in der Library oder dem botanischen Garten...dort haben wir dann übers Internet erstmal nach Fruitpicking-Jobs gesucht bzw. dann schnell einen neuen Plan entwickelt ;) Wir wollten also weiter nach Noosa, ein Touristenort an der Sunshine Coast, 170km nördlich von Brisbane. In Noosa gibt es somit viele Cafes, Restaurants usw. weswegen wir hoffen in die Richtung etwas jobmäßiges zu finden. Ansonsten sind wir somit zumindest schonmal aus der Stadt raus und können von hier auch einfacher nach Fruitpicking suchen, wenn wir sonst nichts bekommen.
Wir haben also direkt das „Dolphin Beach House“ Hostel für eine Woche gebucht und uns online einen 1000km Greyhound-Pass gekauft. Mit unserer VIP-Card haben wir bei dem stolzen Preis von 200Dollar für das Ticket zumindest noch 150km Bonus oben drauf bekommen :) Der Kilometerpass sollte jetzt erstmal für ein ganzes Stück die Küste rauf genügen.
State Library

Am Donnerstag wollten wir dann nochmal aktiv werden und hatten eigentlich vor in den D'Aguilar Range National Park etwas außerhalb von Brisbane zu fahren, da dieser im Lonely Planet (unserem Reiseführer) als sehr schön beschrieben wurde. Wir wussten allerdings nicht genau, welchen Bus wir dorthin nehmen müssen, weswegen wir am Transit Centre nachfragen wollten. In Australien sind ja alle so nett & helfen gerne ;) … Allerdings wusste im gesamten Transit Centre von Brisbane niemand, wie wir zum gesuchten National Park kommen bzw nicht mal, dass es diesen überhaupt gibt :D
Nachdem wir also von einem ins andere Stockwerk geschickt worden waren und niemand helfen konnte, entschieden wir uns spontan um. Wir hatten im Lonely Planet auch noch vom Mt.Coot-tha Reserve gelesen, ein Berg 5km außerhalb von Brisbane, von wo man eine gute Sicht auf die Stadt haben sollte und wo es einen weiteren botanischen Garten geben sollte.
Da wir hierzu auch eine genaue Busangabe hatten, konnte es losgehen ;)
Nach kurzer Fahrt kamen wir auf dem Berg an und liefen erstmal ein bisschen im Park rum. Nach Mittagessen (kalter Reis vom Vortag ^^) und Mittagsruhe (auf unserer super Flugzeugdecke auf einer Wiese) machten wir uns dann auf den Weg zum Lookout. Dabei kamen wir durch den künstlich angelegten tropischen Regenwald. Es war wirklich schön und beeindruckende Pflanzen überall. Nachdem wir uns zwischendurch trotz Karte kurzzeitig verirrt hatten, kamen wir beim Lookout an, der aber leider etwas enttäuschend war. Man konnte zwar auf Brisbane schauen, die Sicht war aber durch einige Bäume und eine große grüne Halle gestört.
Der Aufstieg hatte sich also nur halbwegs gelohnt...allerdings machte der Rückweg das wieder wett, auf dem wir unsere erste australische Schlange zu sehen bekamen :)
Ob sie giftig war oder nicht, weiß ich gar nicht... wenn mich jemand aufklären kann – Kommentar bitte! :D Ich wollte aber sowieso nochmal die ganzen giftigen Tiere Australiens googlen... man sollte ja vielleicht doch mal Bescheid wissen, welches Tier man knuddeln darf und von welchem man sich lieber fernhält ;)
Nach dem aufregenden Erlebnis machten wir uns dann auf zur Bushaltestelle, wo wir beim Warten noch einen Mann aus Venezuela kennenlernten, der jetzt aber in den Staaten lebt, zwischendurch auch schon in Paris und Barcelona gewohnt hat und für eine Tagung nach Brisbane geflogen ist und dort dann immer noch ein paar Tage Urlaub hinten dranhängt... Es ist doch schon ein Unterschied zu Deutschland, wo die wenigsten Leute irgendjemand fremdes mal eben ansprechen würden, um zu fragen, was sie dort so machen usw. Hier passiert es aber doch schon öfters.

Kookaburra im Botanischen Garten

im Mt.Coot-tha Reservat




Charly mit riesigem Baum und riesen Palmenblättern



Minispinne

Sicht auf Brisbane


Schlange

Im Hostel angekommen haben wir nur noch eine der riesen Waschmaschinen beladen und sonst nicht mehr viel gemacht. Eigentlich hatten wir überlegt mit den anderen aus dem Hostel in eine Bar oder einen Club in der Stadt zu gehen, weil dort Donnerstags alle Getränke nur 3 Dollar kosten, was alle ausnutzen wollten, uns war es dann aber doch zu lang 40min jeweils zu laufen und nachdem ich mir beim Versuch mir einen Tee zu machen, meinen Bauch mit heißem Wasser verbrannt habe, war ich auch nicht mehr allzu motiviert. (Aber keine Angst, es ist nichts schlimmeres passiert, zwar noch alles rot usw. aber wirklich wehgetan hat es nur am ersten Tag ;) ).
Mein Bett^^

Für Freitag hatten wir uns dann nochmal einiges vorgenommen. Vormittags waren wir in der Library, um unseren Buspass auszudrucken, danach gings weiter ins Pancake House. Das ist ein Restaurant in der Innenstadt, das uns bereits am ersten Tag im Vorbeilaufen aufgefallen war. Es befindet sich in einem alten Kirchengebäude und außerdem in der Charlotte Street :D. Bevor wir Brisbane am Sonntag verlassen, wollten wir es uns noch einmal gut gehen lassen. Also genossen wir mittags leckere süße Pfannkuchen und schlugen uns so richtig den Bauch voll.
Anschließend wollten wir noch eine kostenlose Touristenattraktion ausnutzen, weswegen wir den „CityHopper“ bestiegen, eine kostenlose Fähre, mit der man die Stadt mal vom Fluss aus betrachten kann. Wir fuhren also ca. 1 ½ Stunden den Fluss runter und wieder hoch. Es war echt schön und noch dazu kostenlos, was hier wirklich mal eine Seltenheit ist ;)
Danach gings gleich weiter mit Schnäppchen, da wir von Anna einen Tipp bekommen hatten, dass es in der Innenstadt einen kleinen Laden namens „Crazy Clarks“ gibt, wo es alles mögliche recht billig gäbe. Das war echt ein Glücksgriff. Es war so ein richtiger Krims Krams Laden, von Shampoo und Creme, über Süßigkeiten und Konserven bis zu Schreibwaren, Tupperdosen und Putzutensilien gab es alles. Wir haben uns also gleich erstmal mit billigen Tupperdosen, Plastikgeschirr und Süßigkeiten eingedeckt und uns wie die kleinen Kinder über die Preise gefreut, die deutlich unter denen vom Coles lagen. Wir müssen wirklich sehr ungläubig geguckt haben, als wir im Endeffekt für unsere „vollen“ Tüten nur rund 5 Dollar bezahlt haben.
im Pancake House :)

Blick von der Fähre auf Brisbanes Innenstadt




Am Samstag waren wir dann nochmal entspannt am City Beach, sind nachmittags ins Hostel und haben schonmal gekocht, da wir abends in die Stadt zum Brisbane Festival wollten. Dieses sollte abends mit einer großen Lasershow eröffnet werden. Wir sind also gegen 7 runter nach South Bank gelaufen, wo bereits die Tage zuvor einiges mit Lampions etc. geschmückt worden war. Dort haben wir uns dann recht schnell einen guten Platz am Wasser gesucht und auf die Lasershow gewartet, die dann um acht losging und ca. 10 Minuten dauerte.
Generell sah es schon toll aus, allerdings hatte ich für "das größte Event des Jahres" in so einer Großstadt wie Brisbane schon etwas mehr erwartet. Eigentlich hatten wir gedacht, dass es auch zur Eröffnung ein Feuerwerk geben würde, dieses gibt es aber anscheinend nur am letzten Tag des Festivals. Die Lasershow gibt es allerdings jeden Abend zu 2 oder 3 verschiedenen Uhrzeiten. An sich recht schön mit Wasserspielen dazu, aber von der Menge und Stärke der Laser nicht so berauschend (da haben mich manche Lasershows in diversen Discos mehr beeindruckt :D), ist aber vllt auch schwieriger, da die Laser ja von Wolkenkratzern bis auf den Fluss strahlen mussten.

City Beach bei Nacht



Skyline :)
Komischerweise war dann nach der letzten Lasershow um 9 nichts mehr los. Also generell war es irgendwie seltsam, es war deutlich weniger geschmückt oder beleuchtet als wir gedacht hatten (zB die Wolkenkratzer egtl gar nicht), außerdem gab es keine wirklichen Stände. Genau 3 Stände mit Essen waren dort und dann ein eingezäunter Bereich, in dem auch Getränke (alkoholische) verkauft wurden und nur da haben sich dann auch noch die ganzen Leute getummelt, allerdings war auch dieser Bereich richtig klein. In der Öffentlichkeit ist Alkoholtrinken in Australien ja verboten, deswegen gab es so auch keine Getränkestände. Also komplett anders als wir uns ein Festival oder Stadtfest in Deutschland vorstellen würden :D Sonst gab es nur zwei kleine Bühnen, wo einmal ein Solokünstler mit Gitarre gesungen hat und auf der anderen eine HipHop-Gruppe. Wirklich bekannt waren beide aber glaube ich nicht... Und die HipHop-Gruppe hat auch bereits kurz nach 9 aufgehört zu spielen und irgendwie sind dann auch so gut wie alle Leute verschwunden. Wir waren ja nur zu dritt in der Stadt, haben dann aber noch die anderen getroffen, die erst gegen 9 aus dem Hostel in die Stadt gelaufen waren. Natürlich waren dann alle recht enttäuscht, weswegen wir uns wieder auf den Weg zurück zum Hostel gemacht haben. Dort haben wir dann auch nur noch alles fertig zusammen gepackt und sind dann ins Bett (okay, Charly musste noch anderthalb Stunden darauf warten, dass die Küche fertig geputzt wurde, damit sie sich noch was kochen konnte, weil sie so Hunger und nichts anderes mehr zu essen hatte^^).

Am nächsten Morgen hieß es dann also alles wieder einpacken und ein letzes Mal draußen vor unserem Zimmer frühstücken. Es war schon irgendwie ein seltsames Gefühl... Bisher hat sich alles wie Urlaub angefühlt. Zwei Wochen in Brisbane mit lauter Leuten, die man irgendwie alle kennt. Dann ist einem erstmal so bewusst geworden, dass es ja jetzt noch weiter geht. Weiter in ein neues Hostel, einen neuen Ort. Alles nochmal von vorne, neue Leute, neue Umgebung... Aber naja, da muss ich durch. Das wird jetzt zukünftig wohl Alltag werden. Ständiges Verabschieden und neu begrüßen...

Rezeption von außen im Somewhere to stay