.

Montag, 17. September 2012

"You did everything totally wrong..." :D

14.09.12 - 18.09.12

Entgegen aller Erwartungen haben wir hier im idyllischen Kilkivan (Betonung: Kilkiiiiivaen) doch Handyempfang und ein wenig Internet ! Fuer Kontakt ueber Whatsapp reichts es also am Handy, bei Internetseiten wie Facebook wird es aber schwer.
Gerade sitze ich in der Library, in der es tatsaechlich kostenloses, gar nicht mal so langsames, Internet gibt !
Tatsaechlich gibt es hier in Kilkivan sogar wirklich gar nicht so wenig. Es leben ca. 300 Leute hier, allerdings leben die Bewohner nicht wie bei uns Haus an Haus, sondern zwischen jedem Haeuschen sind meistens ca. 100m oder mehr einfach nur Wiese, die keinem so wirklich gehoert. Da die naechste Ortschaft mit Supermaerkten oder Aehnlichem fast eine Stunde entfernt ist, gibt es hier eine eigene kleine Polizeistation, die Library, ein Schwimmbad(bzw. genannt "Public Swimming Pool", was auch eher zutrifft, da es wirklich nicht groesser ist als ein ueblicher Privatpool), Post, 2 oder 3 kleine Kiosks/Tante-Emma-Laeden, eine Mini-Tankstelle und sogar 2 oder 3 verschiedene Moeglichkeiten, um unterzukommen. Eine davon ist das wunderschoene "Kilkivan Hotel Motel" ("bright pink, can't miss it!"), in welchem wir jetzt seit letzten Freitag arbeiten.
Es lockt mit einer rustikalen Bar, in der es sich ab 10:00AM wunderbar seine 5 oder 6 oder 7 oder 8 Bier(bei Bedarf auch Rum-Cola) trinken laesst, super-duper gelaunten Mitarbeitern (die eigentlich gar nicht dort arbeiten, sondern nur Freunde der Familie sind), die den ganzen Tag mit vollem Teller mampfend durch die Gegend stapfen; und natuerlich (nicht zu verachten) den netten Backpackern, die die meiste Zeit den Laden schmeissen, alle paar Wochen wechseln und somit immer fuer neuen Gespraechsstoff sorgen.

Naja gut, erstmal genug mit der Werbung und zu den Geschehnissen der letzten Tage :D
Als wir angekommen sind wurden wir erstmal ziemlich nett begruesst, bekamen direkt ein warmes Abendessen und unser Zimmer gezeigt. Haben einen kleines Raeumchen mit 2 Betten, einem kleinen Nachtschraenkchen und Waschbecken. Dann auf dem Gang ein Bad mit Dusche und eine Toilette. Es ist also alles da, was man braucht ;)
Bereits auf der knapp einstuendigen Fahrt von Gympie nach Kilkivan (wir sind mit dem Greyhound-Bus bis Gympie gefahren und wurden dann eine Stunde spaeter von Sandi, der Chefin, mit dem Auto abgeholt), konnten wir ein bisschen was ueber den Pub und die Arbeit erfahren und unsere zukuenftige Chefin kennenlernen, wie sie so drauf ist usw.
Der erste Eindruck war also echt okay,es gab keine peinlichen Gespraechspausen und es hoerte sich alles wirklich in Ordnung an.
Angekommen lernten wir also erstmal alle kennen: Die 2 schwedischen Backpackerinnen, die noch bis Samstag bleiben sollten und die letzten 2 Monate hier gearbeitet hatten, die Koechin Nat, eine grosse sehr kraeftige ziemlich angsteinfloessende Frau, Christine, die auch erst 3 Tage da war und eigentlich als Kuechenhilfe dort arbeiten sollte jetzt aber zur Koechin "weitergebildet" wird, und Jun und Joane, Mutter und Tochter, die immer ueber den Winter mit ihrem Campervan nach Kilkivan kommen, Freunde der Familie sind und dann immer mit nach dem Pub gucken, wenn Sandi mal nicht da ist.
Der Samstag bestand dann komplett daraus, dass Anna und Sofia (die Schwedinnen) uns alles gezeigt haben, was man so machen muss und was es zu tun gibt.
Morgens werden also die "public" Toiletten und Baeder geputzt, dann die Hotelzimmer gemacht (also Betten machen oder neu beziehen, Waschbecken etc. putzen usw.), danach die Motelzimmer mit eigenem Bad, welche auch geputzt werden muessen, denen neue Tassen bringen, Tee, Kaffe, Milch usw. auffuellen, Wasche in die Maschine schmeissen und aufhaengen. Gleichzeitig ist er andere fuer die Bar zustaendig, muss diese putzen und aufmachen, da ab 10 Uhr Leute kommen koennen, dann noch das untere Stockwerk saugen, die Spielautomaten abwischen und so etwas.
Mittags hilft man in der Kueche wenn Lunch-Zeit ist, nachmittags war bisher immer jemand anderes in der Bar und wir hatten frei bis 5, dann gehts zurueck in die Bar, dann ist immer eine fuer diese zustaendig, der andere geht dann zur Abendessen-Zeit von 6-8 wieder in die Kueche helfen,und diese putzen wenn sie zu macht.
Es gibt also viel zu tun und zu zweit it das Ganze echt stressig, weil man im Endeffekt fast 10 Stunden arbeitet. Vorher hiess es "bis zu 6 Stunden" und wir hatten schon Angst, dass wir uns zu Tode langweilen, wenn es mal weniger ist. Mittlerweile fragen wir uns, ob es sich hier wirklich so richtig lohnt, da wir pro Woche bezahlt werden, und wir somit mehr arbeiten aber nicht mer Geld bekommen. Fuer soviele Stunden am Tag, wuerden wir woanders vielleicht mehr verdienen...
Eben grade sind aber zwei neue Backpackerinnen aus Irland angekommen, wir hoffen also mal, dass es sich jetzt aendert.
Die letzten 2 Tage war unser Stimmung naemlich nicht so toll.
Die Arbeit ist an sich zwar nicht schwer, aber gerade das in der Bar stehen schlaucht schon ganz schoen. Teilweise ist gar niemand da, das heisst man steht nur rum und langweilt sich, weil es nicht viel zu tun gibt. Die Gaeste, die kommen, sind alte Maenner aus dem Ort oder Arbeiter, die ueber die Woche hier wohnen und am Wochenende nach Hause fahren, und ihre paar Bier oder Schnaepse trinken. Einige trinken davon ganz ordentlich und halten dann auch mit ihren dreckigen Witzen nicht hinter'm Berg. Das gepaart mit Verstaendnis- und Sprachschwierigkeiten kann schon anstrengend sein bzw. ist es schwierig, sich erstmal daran zu gewoehnen.
Einige Leute sind allerdings auch sehr nett und man kann sich auch gut mit ihnen unterhalten, da viele interessante Sachen zu erzaehlen haben oder einem Tipps fuer Ausfluege, Staedte, die man besuchen soll auf seiner weiteren Reise, usw. geben koennen.
Trotzdem kann auch das irgendwann anstrengend sein... es geht eben hauptsaechlich hinter der Bar darum, genau das den Gaesten zu bieten: Einen Gespraechspartner, da sie meistens alleine leben oder nicht viel Beschaeftigung haben und dann in den Pub kommen um ueberhaupt mal die Gesellschaft anderer Leute zu geniessen. Anders als bei uns wollen sie sich aber weniger miteinander unterhalten, sondern mehr mit den jungen Leuten(/Maedels) hinter der Theke. Wenn man also jeden Tag mehrere Stunden da steht, weiss man einfach manchmal auch nicht mehr so wirklich, was man noch sagen soll, oder man haette lieber seine Ruhe oder "richtig" was zu tun...
Dazu kommt, dass man am Anfang natuerlich noch nicht sofort alles richtig machen kann. Gerade wenn man viel Dinge nur einmal kurz, oder noch gar nicht gezeigt bekommen hat. Gerade die Kasse zu bedienen ist schwierig, da man den Druck auf einigen Tasten gar nicht mehr erkennt, und man sich somit nicht selbst erschliessen kann, wofuer diese gut sind und welche man somit druecken muss^^, ausserdem gibt es viele verschiedene Getraenke(allein 15 verschiedene Biersorten, 4 verschiedene zu Zapfen, viele verschiedene in Flaschen oder in Dosen), dann macht es noch einen Unterschied ob die Getraenke zum Direkttrinken oder zum Mitnehmen sind (also wie man es dann eintippen muss und was es kostet) und so weiter und so fort...
Wenn man dann als dumm dargestellt wird, weil man sich einmal in der Kasse vertippt hat oder man es nicht auf Anhieb hinbekommt ein perfektes Bier zu zapfen, weil (nachdem ein neues Fass angeschlossen wurde) nur Schaum kommt, und das Bier hier sowieso anders auszusehen hat als in Deutschland (hoechstens 5mm Schaum oben drauf, ansonsten kann man es auch wegschuetten...! ...? :D), man dann, wenn man sich erklaeren oder verteidigen will noch damit abgewimmelt wird, dass man das Problem ja einfach nicht verstanden haette (ob wegen der Sprache oder der Intelligenz ^^), dann erreicht die Stimmung schon mal so langsam einen Tiefpunkt.
Aber bisher versuchen wir drueber zu stehen und hoffen, dass es bald besser wird... Ich hab leider schon wieder keine Zeit mehr, da es gleich heisst - zurueck an die Bar ! Aber ich hoffe ich kann euch in den naechsten Tagen mehr berichten und erzaehlen ;)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen