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Montag, 24. September 2012

"A pot of gold, please ... Thanks, Darling."

19.09.12 - 30.09.12

Kilkivan Hotel Motel hinten links :P



Public Swimming Pool ;)



Dining Room

Bar

Bar von der "Customer"-Seite^^

Parrot :) (Haustier von Bob, einem Gast, der jeden Vormittag kommt)
Ich bin im Moment gar nicht faehig soviel zu schreiben (die Tasten hier in der Library sind auch einfach unertraeglich laut :D), ich hoffe dass ich heute nochmal was an meinem Netbook vorschreiben kann und morgen nochmal in die Library komme, um euch auf den neuesten Stand zu bringen. Die Bilder haben euch hoffentlich schonmal einen ersten Eindruck gegeben ;)

Wichtig sei noch zu erwaehnen, dass ich in der Liste der Dinge, die Kilkivan zu bieten hat, einiges vergessen habe. Es gibt naemlich ausserdem noch eine Autowerkstatt, 2 oder 3 Antiquitaetenlaeden, einen "Touristen"info, die gleichzeitig als Museum dient, einen Campingplatz, einen grossen ueberdachten Kinderspielplatz uund einen Kindergarten ^^

 Die letzte Woche war wieder mehr oder weniger ereignisreich und ich weiß gar nicht, wie ich von all dem berichten soll. Aber ich fang einfach mal vorne an ^^
Ab Mittwoch morgen waren ja dann die beiden Irinnen (Denise und Ciara) zu unserer Unterstützung da und wirklich unsere Retter in der Not (...vorerst).
Die beiden sind schon mehrere Monate in Australien, haben 7 Wochen lang Mandarinen auf einer Farm gepflückt und haben auch schon für 2 Wochen in einem CountryPub wie das Kilkivan Hotel Motel in Toowoomba gearbeitet. Sie haben also schon Erfahrung und genau die gleiche Arbeit schonmal gemacht, was teilweise dazu führte, dass wir uns beim Erklären und Zeigen der Aufgaben eher selbst wie die „Neuen“ fühlten, weil sie das meiste schon wussten oder sogar noch eine bessere Art und Weise hatten, die Arbeiten zu erledigen.
Am Anfang war es also etwas seltsam, wir verstanden uns aber von Tag zu Tag besser mit den beiden, sie sind echt super aufgeschlossen und lustig. Dadurch wurde auch generell die Stimmung besser, an der Bar war es entspannter und wir setzten uns auch mal zu viert mit an die Bar, als ein Gast für jeden von uns einen Drink spendierte.
Am Mittwoch fand dann direkt das „Ereignis der Woche“ statt – die wöchentliche „Pool Competition“, also ein Billardturnier ;) Dieses wird immer von Matt, dem Ehemann der Köchin, veranstaltet. An diesem Abend ist im Pub also mehr los als in der restlichen Woche. Diesmal waren glaube ich so ca. 30 Leute da, die entweder in der Bar saßen oder im Biergarten die Spiele verfolgt haben. Wir Mädels mussten natürlich auch mitmachen. Ich spielte allerdings gegen einen Mann, den ich nicht kannte, und auch die anderen, die uns zuschauten, habe ich vorher noch nicht gesehen, was dann irgendwie doof war. Ich habe ja bisher nur ein paar Mal im Urlaub Billard gespielt und das ist schon eine ganze Weile her, deswegen verlor ich leider kläglich. Naja gut, man muss sagen, dass ich ein oder zwei gute Schüsse hatte, aber sehr viele gute Chancen habe ich auch versaut :D
Am Ende waren noch 3 von meinen Kugeln übrig, ich war also leider nicht in der nächsten Runde ;)
Der Abend war wirklich recht lustig, die Stimmung war gut,es lief die ganze Zeit gute Musik und es war mehr zu tun als sonst, weswegen man nicht dazu kam sich zu langweilen oder genervt zu sein.
Am nächsten Tag war die Laune also etwas gepusht, außerdem steigerte die Aussicht darauf, ab dem nächsten Tag (wenn wir den Irinnen alles fertig gezeigt und erklärt hätten) Schichten machen zu können und so endlich mehr Freizeit zu haben, die Stimmung.
Allerdings kam es erstmal gar nicht so weit, da wir am Donnerstag und Freitagmorgen so viele Zimmer zu putzen hatten (weil über die Wcche immer einige Arbeiter hier sind, die dann Donnerstags oder Freitags abreisen, weswegen die Zimmer komplett gereinigt werden müssen,also Betten neue beziehen etc.), dass man es alleine nicht geschafft hätte. Es war also eine Person in der Bar und die anderen 3 machten die Zimmer. Selbst so brauchten wir allerdings fast 3 Stunden bis wir mit allem fertig waren.
Der Zweifel an der Gerechtigkeit der Arbeits- und Bezahlungssituation wurde also immer größer, erst recht als mir Denise erzählte, dass sie auf ihrer Mandarinenfarm jede Woche zwischen 700 und 800 Dollar gespart hätten (hier sind es 250). Dort haben sie jeden Tag 8 Stunden gearbeitet und laut ihr war es nicht anstrengender als das Putzen und neu Beziehen aller Zimmer hier.
Übers Wochenende wurden die Zimmer dann weniger, und wir schafften es endlich unsere Schichten einzuteilen. Halbtagsschichten durften wir nicht machen, es sollten 3-Stunden-Schichten sein, es arbeiteten also immer 2 von halb 10 bis 12, dann die anderen von 12 bis halb vier, anschließend halb vier bis 7 und dann von 7 bis Schluss.
Es war schon mal entspannter mit dieser Regelung, wobei es trotzdem immer noch anstrengend ist, wenn man nie so wirklich das Gefühl haben kann „Jetzt bin ich fertig mit Arbeiten“, sondern weiß, dass es nur 3 Stunden bis zur nächsten Schicht sind. Außerdem waren wir uns noch nicht sicher, wie wir das regeln sollten, wenn wieder viele Räume zu putzen wären, weil das alleine in so kurzer Zeit einfach nicht möglich ist. Hinzu kam, dass wir am Wochenende ja „alleine“ waren.
June, Joana, Trevor und Nat waren alle bereits Mittwoch nach Cracow (in den zweiten Pub von Sandi) gefahren, weil Sandis Mann Fred dort am Wochenende seinen 60. Geburtstag feierte und das ein großes Event geben sollte (er ist hier irgendwie als Boxer sehr bekannt, weswegen es dort von seiner Boxing Troupe auch irgendein großes Turnier o.Ä. gab.).

unser Zimmer :D (leider sehr unordentlich im Moment^^)

Aufenthaltsraum der Backpacker ^^

UPDATE

Es stellte sich jedoch heraus, dass das Wochenende ohne June, Joane usw. das bisher Entspannenste überhaupt werden sollte. Wir konnten unsere Schichten weiter machen wie vereinbart und niemand lief ständig umher, um einen zu kontrollieren, Anweisungen zu geben oder einfach alles durcheinander zu bringen und Hektik zu verbreiten.
Nur in der Küche war es Samstag Abend etwas chaotisch, weil Christine nun zum ersten Mal auf sich allein gestellt war. Als Hilfe hatte sie leider auch noch Kim, eine kleine dünne völlig aufgedrehte und verwirrte Frau, die wie ein Wirbelwind umher saust und alles ins Chaos versetzt. Sie ist zwar wirklich nett und herzlich, aber in der Küche lief ihretwegen alles aus dem Ruder, weil sie die sowieso schon nervöse Christine mit ihrem Umhergerenne noch mehr in Stress versetzte.
Am Sonntagmittag lief es schon besser, obwohl wir viel mehr Essensbestellungen als sonst hatten. Aber durch meine tatkräftige Unterstützung konnten wir das natürlich easy meistern ;)
Am Montag haben wir uns dann entschieden, doch einfach ohne Erlaubnis Halbtagsschichten zu machen, damit man einfach auch mal entspannen kann und „frei“ hat. Wir hatten die „Powerschicht“, also von morgens bis nachmittags, wo immer mehr zu tun ist wegen Putzen und Zimmer machen. Allerdings war das Gefühl, zu wissen, dass man ab 3 Uhr einfach nichts mehr machen muss und den restlichen Tag genießen kann, unglaublich motivierend und befreiend.
Wir waren gerade dabei uns auf den freien Vormittag am nächsten Tag zu freuen, als Ciara und Denise uns eröffneten, dass sie am nächsten Tag wieder abreisen würden. Sie hätten ein Jobangebot von einem Farmer in Gayndah zum Orangenpflücken und in Kilkivan würden sie einfach nicht noch länger bleiben wollen. Die Hoffnung auf entspannendere Schichten wurde also wieder zerstört und gleichzeitig war es einfach schade, weil es wirklich lustig mit den beiden gewesen war.
Am meisten interessierte uns dann aber, was Sandi zu dieser Entscheidung sagen würde.
Sie nahm es wohl recht ruhig auf und sagte sie würde die beiden dann am nächsten Tag mittags nach Gympie fahren, Geld könnten sie allerdings keins bekommen, da sie ja nur eine Woche da gewesen wären und als Minimum seien nun mal 2 Wochen ausgemacht. Damit hatten die beiden aber gerechnet und somit schien es geklärt.
Wir verbrachten den Abend dann ohne Bar und Arbeit oben mit Film schauen oder lesen und gingen ins Bett bevor die Irinnen mit ihrer Schicht fertig waren.
Am nächsten morgen um 8 als wir noch die letzten Minuten Schlaf vorm Aufstehen genossen, stand dann auf einmal Denise in unserem Zimmer. Sie müssten jetzt sofort gehen, Sandi sei am Abend zuvor noch total ausgerastet und hätte die beiden so fertig gemacht, dass Denise sogar anfangen musste zu weinen, sie hätte ihnen gesagt, entweder sie fahren jetzt sofort oder gar nicht.
Es blieb also nur kurz Zeit uns ihre Nummer aufzuschreiben und dann wurden die beiden auch schon ohne Frühstück, ohne geduscht zu haben und ohne Plan wie sie anschließend von Gympie aus weg kommen sollten, ins Auto verfrachtet.
Nach diesen Geschehnissen waren wir beide also erstmal wach.
So richtig glauben konnten wir es noch nicht und die Angst um unser Geld und die nächsten Tage wurde größer. Wir stellten und also wieder auf doppelte Arbeit und eine sehr schlecht gelaunte Chefin ein als wir in den Tag starteten.

Überraschenderweise erwähnte Sandi die beiden Irinnen mit keinem Wort mehr und ließ sich auch keinerlei Verstimmung anmerken. Für uns umso besser und wir nahmen uns natürlich in Acht irgendetwas zu äußern, was diesen Zustand ändern könnte.
An diesem Nachmittag kehrten dann auch June, Joane und Trevor aus Cracow zurück.
Einerseits war es in gewisser Weise eine Arbeitserleichterung für uns, weil in den nächsten Tagen die beiden Frauen das Putzen der Zimmer übernahmen und wir sogar nachmittags mal wieder 2 oder 3 Stunden frei bekamen (vielleicht hatten sie Angst bekommen, dass wir ihnen auch noch abspringen? ^^), andererseits wurde es wieder stressiger, weil die beiden einen einfach wahnsinnig machen.
June rennt den ganzen Tag lang immer mal hektisch in die Bar um zu kontrollieren, dass wir auch ja keine Fehler machen, oder um einzelne Kunden zu bedienen, wobei sie versucht einem vorzumachen, wie es richtig geht. Blöd nur, dass sie meistens sekundenlang regungslos vor der Kasse steht, weil sie keine Ahnung hat was man eingeben muss, oder sie UNS nach allen möglichen Dingen fragt, die wir schon nach 2 Tagen alle wissen sollten.
Joane läuft den ganzen Tag nur mit grimmiger Miene durch die Gegend und begibt sich nur an die Bar, um ihren Verbrauch an Diet Coke zu erhöhen, schmatzend und sabbernd vor unseren Augen einen vollen Teller zu leeren oder Anweisungen durch die Gegend zu keifen.
Die beiden haben in ihrem Leben noch nichts erreicht und anscheinend auch keinen Job, und genießen es dafür umso mehr, dass sie im Kilkivan Hotel Motel den Ton angeben dürfen. Selbst die meisten Stammgäste machen sich über die beiden Möchtegern-Bosse lustig und keiner nimmt sie wirklich ernst. Ich darf aber immer freundlich lächeln und „Bitte“, „Danke“ und „Ja klar, mache ich.“ säuseln.

3 Tage später bekamen wir wieder Unterstützung. Zwei deutsche Mädels aus Hamburg.
Das Erklären und Zeigen ging also wieder von vorne los und leider arbeitet man in der Zeit immer doppelt, aber man hat ja Hoffnung auf die Tage danach, da man die Arbeit dann endlich aufteilen kann. Wir haben uns recht gut verstanden und die beiden hatten in der Bar auch ziemlich schnell einen guten Überblick.
An ihrem zweiten Tag durften sie dann allerdings direkt merken, was hier mit den „up to 6 hours“ Arbeit am Tag eigentlich gemeint ist. Insgesamt haben wir an diesem Samstag 12 Stunden gearbeitet und es war zum ersten Mal richtig viel los. Am Nachmittag war erst ein wichtiges Footballmatch im Fernsehen (Grand Finale, also ungefähr sowas wie Bundesliga oder Champions League – Finale?!^^ ) und deswegen waren deutlich mehr Leute als sonst im Pub - „Public Viewing“ also. Wobei ich da doch eher den deutschen Fußball während einer EM oder WM bevorzuge... Ich kenne leider die Regeln von Football nicht und konnte es deswegen nicht so durchschauen, aber für mich sieht es aus, als hätten die Australier aus der Lieblingsbeschäftigung vieler kleiner Kinder („Ich hab den Ball, haha!“ - „Neeeein, gib den her!“ oder auch „Wir schlagen uns um einen Ball, weil jeder ihn haben will.“) einfach eine Sportart gemacht :D
Anschließend sollten abends die Teilnehmer eines Bike Races erscheinen, weil alle Zimmer für das Wochenende von diesen ausgebucht waren. Wir waren uns allerdings noch nicht sicher, ob wir Tätowierte, biertrinkende, laute Biker oder schüchterne, dünne, apfelschorleschlürfende Radrennfahrer erwarten sollten :D
Etwas später löste sich dieses Problem aber von selbst, da einfach niemand erschien und unter der bei der Buchung angegeben Telefonnummer niemand zu erreichen war.
Wir erwarteten also einen ruhigen Abend, als auf einmal eine halbe Hochzeitsgesellschaft eintrudelte. Eine andere Beschäftigung als im benachbarten Pub zu trinken gibt es für den Nachmittag wohl nicht, wenn man in der kleinen idyllischen Kirche in Kilkivan heiratet. Als sich gerade die Befürchtung breit machte, dass die Leute auch noch alle im Pub Abendessen wollen könnten, machten sich die ersten dann doch wieder auf den Weg – wohl zu einer anderen Location für den restlichen Verlauf des Abends.
Da wir an diesem Tag aber nicht verschont bleiben sollten, füllte sich der Pub kurz darauf wieder. Diesmal mit einer Gruppe junger Männer... Anlass: Junggesellenabschied.
Nun ging es also richtig los; der restliche Abend bestand aus unzähligen Bieren und Rum-Cola, einer halben Schlägerei, umher fliegenden Garnelen und Frühlingsrollen, einem fast vollendeten Strip und massig Heiratsanträgen und anderen unmoralischen Angeboten. :D
Wir vier hatten also alle Hände voll zu tun.

Obwohl die beiden anderen Mädels diesen Abend eigentlich wirklich gut mit uns gemeistert hatten, entschieden sie sich am nächsten Tag doch direkt wieder abzureisen. Es war für sie, verständlicherweise, einfach zu viel Arbeit für diesen Lohn und keine Atmosphäre in der man sich wohlfühlen kann, deswegen wollten sie lieber direkt gehen, anstatt erst nach einer Woche wie die Irinnen, mit dem Risiko dann trotzdem gar kein Geld zu bekommen.
Wir hatten also erneut umsonst erklärt und eingearbeitet und sollten unsere letzte Woche wieder allein verbringen.
Doch es kam alles anders...

2 Kommentare:

  1. Hallo Schatz,
    na der Public Swimming Pool ist doch größer als gedacht. Und scheinbar ist da auch nix los? Ok ist ja Winter, da gehen die Australier vermutlich nicht ins Freibad. :-) Das Hotel sieht auch ganz gemütlich aus, wie im Film.
    Lass es dir gut gehen.
    Liebe Grüße

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  2. Ja, ist mir dann auch aufgefallen, dass die urspruengliche Beschreibung nicht ganz der Wahrheit entspricht... Aber haben es letztes Mal ja auch nur von weiter weg ausserhalb des Zauns gesehen, da sahs nur halb so gross aus ;)

    Zum "gemuetlich" aussehen moechte ich nochmal auf das Foto vom Dining Room hinweisen - die netten Puppen erinnern naemlich wirklich an Film, aber eher einen Horrorfilm :D Keine Ahnung, was die da zu suchen haben :D Muss aber nochmal Einzelfotos von denen machen^^

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