Am Mittwoch morgen ging es dann also
sehr früh los. Wir packten unsere Sachen, räumten das Hostelzimmer,
frühstückten schnell und checkten aus, bevor wir uns auf den Weg
zur Bushaltestelle machten, wo wir abgeholt werden sollte. Diese war
zum Glück aber direkt gegenüber vom Hostel, also kein anstrengender
Marsch mit Gepäck am frühen Morgen :D
Ein weiterer Blick auf den
Tourengutschein und kurz – Schock. „Die Abholung von den Hostels
beginnt um 7:30.“ Es war viertel vor acht, uns wurde gesagt wir
würden um diese Zeit abgeholt werden. Hatten wir unsere Tour
verpasst? Hatten wir 390 Dollar bezahlt und es noch nicht mal
geschafft, den Tourbus zu sehen?
Aber stopp, nach kurzer Besinnung und
erneutem Überfliegen der Informationen war klar – Abholung um 7:45
von unserem Hostel! Alles war richtig, ich hatte in der falschen
Zeile gelesen, wir konnten uns entspannen. Die Australier waren nur
nicht auf die Minute pünktlich ;)
Als der „Bus“ dann kam, waren wir
erstmal erstaunt. Es war eher eine Mischung aus einem LKW, einem Jeep
und einem Reisebus. Das Fahrerhaus ganz im Lastwagenstyle, riesige
geländesichere Räder, doch der Innenbereich lockte mit der
typischen Reisebusaustattung.
Nächste Verwirrung – in unserem
„Gefährt“ saßen hauptsächlich Senioren und Familien. Dabei
hatte auf dem Flyer doch noch dick „18 – 35 Jahre“ gestanden.
Irgendwie war heute Alles etwas unerwartet.
Mit dem Gedanken, dass wir so zumindest
keine pure „Partygruppe“ erwischt hatten, ließen wir uns also in
unsere Sitze nieder und erwarteten gespannt den Beginn der Tour.
Wir fuhren aus dem Ort raus und ca.
eine Viertelstunde durch außerhalb gelegenen Wald bis zur Spitze der
vor Rainbow Beach gelegenen Landzunge, von wo aus die Fähre nach
Fraser Island ablegen sollte.
Während der Fahrt wurde unsere Frage
auch sehr bald beantwortet – wir würden den ersten Programmpunkt
des Tages mit dieser Gruppe verbringen und dann unterwegs an „unsere“
Tourgruppe übergeben werden. Da wir die einzigen waren, die aus
Rainbow Beach zu der Tour gestartet waren und alle anderen aus Hervey
Bay kamen, sei das so geregelt. Das klang logisch. Erleichterung war
zu spüren, jedoch gleichzeitig auch wieder ein wenig die Angst vor
einer Partygruppe. Allerdings hofften wir, dieses „Risiko“
bereits durch unsere Tourenauswahl verringert zu haben. Gebucht
hatten wir nämlich eine geführte Tour mit „cooldingotours“, bei
welcher wir im bereits beschriebenen Gefährt von unserem Guide über
die Insel kutschiert werden sollten, übernachten würden wir in
einer Art Hostel und die Verpflegung war all inklusive. Häufiger
werden sogenannte Self-Drive-Touren gebucht, dabei gibt es meistens 3
oder 4 Jeeps für eine Gruppe, und es fährt nur im vorderen Jeep ein
Guide, in den restlichen Jeeps können sich die Backpacker am Steuer
abwechseln. Es wird gecampt und selbst gekocht, teilweise muss man
auch das Essen selbst kaufen. Mehr „Abenteuer“ durch die Chance
mit dem Jeep selbst durch die Sandpisten zu brettern und
Off-Road-Erfahrung zu machen, allerdings meistens auch
unorganisierter, weniger Informationen durch den Guide, nur auf Party
ausgelegt und sogar teurer.
Für einen besseren Überblick bei den folgenden Erzählungen mal eine Karte von Fraser :) |
Wir waren noch keine 10 Minuten
gefahren, da ereignete sich das erste Highlight des Tages. Direkt vor
unserem Bus überquerten drei Brumbies(australische Wildpferde) die
Straße, zwei ausgewachsene und ein Fohlen. Selbst unsere Fahrer
sagte, dass er diesen noch nie während einer Fahrt begegnet sei.
Angestachelt und aufgeregt gingen die
restlichen Minuten Fahrt bis zur Fähre noch schneller vorüber.
Angekommen stellten wir fest, dass uns kein Hafen oder zumindest eine
Anlegestelle erwartet hatte, sondern nur eine riesige Sandbank, die
sich irgendwann im Meer verlief. Am Ende dieser lag die Fähre, und
wir mussten mit unserem Gefährt durch kniehohes Wasser fahren, um
auf sie zu kommen. Dort durften wir dann auch aussteigen und die
Sicht auf das nur noch 10 Minuten entfernte Fraser Island genießen.
Als wir fast angelegt hatten, erwartete uns das nächste Highlight.
Nur ein paar Meter von uns entfernt, tauchte auf einmal ein Delfin
aus dem Wasser auf. Er schwamm gemütlich an unserer Fähre vorbei
(Leider habe ich das einzige Bild, wo man ihn ansatzweise sehen
konnte, ausversehen gelöscht -.-).
Die Stimmung steigerte sich also
kontinuierlich, wir waren gerade mal eine Stunde unterwegs und hatten
schon zwei „seltene“ Tiere gesehen. Das war alles noch viel
besser als wir erwartet hatten :)
Auf der Insel angekommen lernten wir
die „Straßen“ Fraser Islands kennen. Über hügelige Sandpisten
ging es durch den Regenwald. Wir wurden durchgeschüttelt und
hochgeworfen, aber es machte unglaublich viel Spaß :D Bei dieser
Fahrt war das „You have to take your seat belts on.“ des Fahrers
wirklich angebracht.
Nach einer ca. halben Stunde Fahrt auch
am Strand entlang, folgte unser erster Stop am Eurong Beach Resort.
Hier gab es „Frühstück“: Muffins, Cookies, Tee, Kaffe und Saft
standen für uns bereit. Nach dieser kurzen Pause ging es zur
Inselmitte zur Central Station. Dort erzählte uns unser Guide Mark
etwas über die Entstehung und Natur FraserIslands. Darauf folgte ein
kurzer Bushwalk, bei welchem wir den ersten „Creek“ innerhalb der Insel zu sehen
bekamen – ein kleiner Wasserlauf, entstanden durch Regenwasser,
welcher sich seinen Weg durch den Wald sucht. Das Wasser war glasklar
und der Sand darunter strahlend weiß, so dass man selbst auf den
Fotos kaum erkennt, dass dort wirklich Wasser fließt.
Süßwasserlauf der über den Strand ins Meer fließt. Solche mussten wir während unserer Fahrt über den Sand häufig passieren :) |
Anschließend steuerten wir auf das
erste Highlight der Insel zu – den LakeMcKenzie.
Dieser auch durch Regenwasser
entstandene See ist eines der Aushängeschilder der Insel. Allerdings
ist er deswegen auch meist mit Touristen überfüllt, wodurch er ein
wenig seiner Schönheit verliert. Angekommen wurden wir zur unserem
„neuen“ Bus und Tourguide für die verbleibenden Tage gebracht.
Er stellte sich als Hayden vor und machte gleich einen netteren
Eindruck, als unser erster Guide Mark, der zwar auch offen und lustig
gewesen war, es teils mit seinen dreckigen Witzen und Kommentaren
aber schon fast übertrieben hatte.
Wir hatten 1 ½ Stunden Zeit am See,
bevor wir uns mit der restlichen Gruppe zum Lunch treffen würden.
Leider spielte das Wetter nicht so mit, es war ein ständiger Wechsel
zwischen Wolken und Sonne, wir versuchten die kurzen Phasen blauen
Himmels aber so gut es ging für Fotos zu nutzen :P
May I proudly present... Lake McKenzie ;) |
Jaa...das Wetter sah die meiste Zeit nicht allzu vielversprechend aus. |
Soo...genug des Fotoshootings jetzt :D |
Zum Lunch gab es dann ein „kaltes
Buffet“, wir konnten uns Sandwiches machen und es gab
Hähnchenschnenkel, Nudel- und Kartoffelsalat.
Unsere Gruppe bestand nur aus 15 jungen
Leuten, davon 4 Pärchen (3 aus England, eins aus Deutschland), zwei
Australierinnen, zwei Israelis, einem Engländer und uns.
Normalerweise können an dieser Tour
bis zu 35 Leute teilnehmen, wir hatten also viel zu viel zu essen,
mehr Platz im Bus, und keinen Menschenauflauf an jeder
Sehenswürdigkeit :)
Nachdem wir alle satt geworden waren,
ging es mit dem Bus weiter in den Wald hinein und zu einem weiteren
Bushwalk. Unser Guide begleitete uns bis zu einem kleinen See (Basin
Lake), wo er uns wieder einiges erzählte und wir die wohl
faszinierende Spinne fanden, die ich je gesehen habe ^^
Basin Lake |
Auf was die Natur so kommt :) Es sieht faszinierend unecht aus^^ |
Nach dieser Anstrengung ( ;) ) ging es
gegen 5pm mit dem Bus zu unserer Unterkunft, der „Wilderness
Lodge“. Unser Guide zeigte uns noch den Weg zu einem Lookout, von
wo aus man den Sonnenuntergang wunderbar beobachten könne. Diese
Chance ließen wir uns natürlich nicht entgehen auch wenn ich dabei eine bestimme Person ganz besonders vermisste habe... :(
Aber das das Ergebnis dürft ihr jetzt hier bewundern:
Aber das das Ergebnis dürft ihr jetzt hier bewundern:
Abends gab es chinesisches Buffet, das
wirklich gut war. Anschließend saßen wir noch mit dem Rest der
Gruppe zusammen, spielten Karten und schauten später einem Teil der
Gruppe beim Billard spielen zu. Eigentlich wollten wir noch eine
Stunde in der „DingoBar“ verbringen, in der zwar sonst so gut wie
kein Mensch war :D, aber als wir uns dazu entschieden hatten
enttäuschte uns die Musik nur noch, so dass wir recht bald wieder
gingen – es war sowieso Zeit fürs Bett, denn am nächsten Morgen
sollte es ja früh weiter gehen :)
Zu guter Letzt noch: Hayden, unser Tourguide :D, der lieber ein Selbstportrait von sich als ein Foto von uns machte :D :) |
Hi Schatz. Sehr schöne Bilder von deiner Tour, nur bist du sicher das du am Lake MCKenzie warst? Ich finde die Bilder von da sehen aus wie Peetschsee, Mecklenburg-Vorpommern ;-)Kannst du dich erinnern?
AntwortenLöschenViel Spaß weiterhin.
LG Mama
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschenIch muss ehrlich sagen, dass ich das auch gedacht habe :D
AntwortenLöschenSoo umgehauen war ich gar nicht von dem See^^ Die Fotos in den ganzen Flyern der Tourenveranstalter spiegeln schon nicht ganz die Realität wieder. Man muss aber auch sagen, dass der See momentan viel voller war als sonst und wir somit leider nicht so viel weißen "Strand" hatten :P
Aber wiegesagt... sowas ähnliches gibt es auch in Deutschland! :D :)