01.10.12
Als wir heute Morgen aufgestanden waren
und geduscht hatten, bereiteten wir uns gedanklich darauf vor, jetzt
wieder alleine Zimmer und Klos zu putzen und die Bar zu schmeißen.
Auf einmal stand aber Sandi bei uns im
Flur, rufend, ob wir denn schon wach wären. Als ich aus unserem
Zimmer kam, eröffnete sie uns dann: „You will go with the other
german girls. You'll leave in an hour.“
Völlig perplex wusste ich kaum, was
ich erwidern sollte. Ihre Erklärung war, dass wir ja sowieso nicht
in den Job interessiert gewesen wären.
Ja nee ist klar, deswegen haben wir uns
extra vorgenommen eine Woche länger zu bleiben, das nochmal durch zu
ziehen und nicht gerade am voll ausgebuchten Wochenende zu gehen.
Die nächste Stunde bestand also aus
hektischem Kofferpacken, Betten abbeziehen und in all dem Stress noch
schnell einen Greyhoundbus buchen und ein Hostel für die Nacht
anrufen.
Zum Glück hatte ich die Tage zuvor
schonmal nachgesehen, wann die Greyhoundbusse von Gympie aus in
welche Orte fahren. Als nächstes Ziel hatten wir uns zuvor schon
Rainbow Beach ausgesucht und der Bus dorthin fuhr zum Glück fast zur
gleichen Zeit wie der Bus der deutschen Mädels. Wir beiden wurden
von der Chefin nämlich nicht gefragt, wann wir von Gympie
weiterfahren können, bzw. hätte es wohl auch niemanden
interessiert, wenn wir gar keine Möglichkeit gehabt hätten.
Als dieses Problem wenigstens gelöst
war, bereitete uns die nächste noch viel größere Hürde
Bauchschmerzen. Unser Geld. Wir waren uns wirklich nicht sicher, ob
wir es überhaupt bekommen würden. Mittlerweile war uns ja klar
geworden, dass man dieser Frau so ziemlich alles zutrauen kann und
nichts vorhersehbar ist.
Als wir uns in der Küche noch schnell
ein Toast reinquetschten, ergab sich dann die Gelegenheit unser Geld
einzufordern. Man muss fairerweise sagen, dass die Angst unberechtigt
war, denn sie gab uns unser Geld und bezahlte sogar die 2 extra Tage,
da wir ja etwas mehr als 2 Wochen da waren. Allerdings natürlich
nicht ohne die provozierende Bemerkung „Dachtet ihr etwa, ich gebe
euch euer Geld nicht?“. Seltsamerweise bekamen auch die zwei
deutschen Mädels Lohn für die 2 Tage...da läuft also wirklich
alles nach Lust und Laune, denn die Irinnen waren ja trotz einer
ganzen Woche Arbeit leer ausgegangen.
Ein paar Minuten später, lud uns ihr
Mann Fred (der Boxer) dann mit den Worten „Wenn ihr im Auto auch
nur einmal deutsch sprecht, halte ich an und ihr könnt laufen.“
ins Auto ein und nach einer dreiviertel Stunde schweigsamer Fahrt
waren wir endlich in Gympie angekommen. Frei. Gestrandet. Verwirrt.
Immer noch geschockt und ohne das alles
wirklich glauben zu können, kamen wir dann in Rainbow Beach an. Das
Wetter wollte noch so richtig einen draufsetzen, es regnete und
stürmte und wir fühlten uns noch kein bisschen erleichtert.
Da der Ort hier viel viel kleiner ist
als gedacht, kann man hier nicht wirklich viel machen, außer eine
FraserIsland-Tour von hier zu starten.
Wir beschlossen also spontan, das
direkt zu machen, damit wir erstmal wieder auf andere Gedanken
kommen. Urlaub ist jetzt angesagt!
Nach kurzen Vergleichen war eine Tour
gefunden und wir buchten sie für Mittwoch-Freitag.
Ich muss das ganze erstmal sacken
lassen, es waren einfach zu viele Ereignisse für einen Tag :D
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