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Dienstag, 2. Oktober 2012

Kicked out

01.10.12

Als wir heute Morgen aufgestanden waren und geduscht hatten, bereiteten wir uns gedanklich darauf vor, jetzt wieder alleine Zimmer und Klos zu putzen und die Bar zu schmeißen.
Auf einmal stand aber Sandi bei uns im Flur, rufend, ob wir denn schon wach wären. Als ich aus unserem Zimmer kam, eröffnete sie uns dann: „You will go with the other german girls. You'll leave in an hour.“
Völlig perplex wusste ich kaum, was ich erwidern sollte. Ihre Erklärung war, dass wir ja sowieso nicht in den Job interessiert gewesen wären.
Ja nee ist klar, deswegen haben wir uns extra vorgenommen eine Woche länger zu bleiben, das nochmal durch zu ziehen und nicht gerade am voll ausgebuchten Wochenende zu gehen.
Die nächste Stunde bestand also aus hektischem Kofferpacken, Betten abbeziehen und in all dem Stress noch schnell einen Greyhoundbus buchen und ein Hostel für die Nacht anrufen.
Zum Glück hatte ich die Tage zuvor schonmal nachgesehen, wann die Greyhoundbusse von Gympie aus in welche Orte fahren. Als nächstes Ziel hatten wir uns zuvor schon Rainbow Beach ausgesucht und der Bus dorthin fuhr zum Glück fast zur gleichen Zeit wie der Bus der deutschen Mädels. Wir beiden wurden von der Chefin nämlich nicht gefragt, wann wir von Gympie weiterfahren können, bzw. hätte es wohl auch niemanden interessiert, wenn wir gar keine Möglichkeit gehabt hätten.
Als dieses Problem wenigstens gelöst war, bereitete uns die nächste noch viel größere Hürde Bauchschmerzen. Unser Geld. Wir waren uns wirklich nicht sicher, ob wir es überhaupt bekommen würden. Mittlerweile war uns ja klar geworden, dass man dieser Frau so ziemlich alles zutrauen kann und nichts vorhersehbar ist.
Als wir uns in der Küche noch schnell ein Toast reinquetschten, ergab sich dann die Gelegenheit unser Geld einzufordern. Man muss fairerweise sagen, dass die Angst unberechtigt war, denn sie gab uns unser Geld und bezahlte sogar die 2 extra Tage, da wir ja etwas mehr als 2 Wochen da waren. Allerdings natürlich nicht ohne die provozierende Bemerkung „Dachtet ihr etwa, ich gebe euch euer Geld nicht?“. Seltsamerweise bekamen auch die zwei deutschen Mädels Lohn für die 2 Tage...da läuft also wirklich alles nach Lust und Laune, denn die Irinnen waren ja trotz einer ganzen Woche Arbeit leer ausgegangen.
Ein paar Minuten später, lud uns ihr Mann Fred (der Boxer) dann mit den Worten „Wenn ihr im Auto auch nur einmal deutsch sprecht, halte ich an und ihr könnt laufen.“ ins Auto ein und nach einer dreiviertel Stunde schweigsamer Fahrt waren wir endlich in Gympie angekommen. Frei. Gestrandet. Verwirrt.

Immer noch geschockt und ohne das alles wirklich glauben zu können, kamen wir dann in Rainbow Beach an. Das Wetter wollte noch so richtig einen draufsetzen, es regnete und stürmte und wir fühlten uns noch kein bisschen erleichtert.
Da der Ort hier viel viel kleiner ist als gedacht, kann man hier nicht wirklich viel machen, außer eine FraserIsland-Tour von hier zu starten.
Wir beschlossen also spontan, das direkt zu machen, damit wir erstmal wieder auf andere Gedanken kommen. Urlaub ist jetzt angesagt!
Nach kurzen Vergleichen war eine Tour gefunden und wir buchten sie für Mittwoch-Freitag.
Ich muss das ganze erstmal sacken lassen, es waren einfach zu viele Ereignisse für einen Tag :D

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