Am nächsten Morgen quälten wir uns also früh aus dem Bett, um noch genug Zeit zu haben, das Frühstücksbuffet voll auszukosten. Es gab Cornflakes, Toast und Rührei, Bacon, Baked Beans und kleine Pizzabrotstücke (? :D). Halb neun ging es mit unserem Gefährt los :)
Unser erster Stop auf dem Weg zum Eastern Beach war das „Stonetool Sand blow“, ein riesiges "Sandloch" bzw. eine Düne, die zwischen der restlichen Vegetation durch Verwehungen entstanden ist. Leider konnten wir es nur von einem entfernten Lookout betrachten, hatten so allerdings einen guten Blick auf das Nebeneinander von Sanddüne, Wald und Meer. Weit weg im Meer sahen wir dann auch unsere ersten Wale! Oder zumindest konnten wir sie erahnen, als aus dem grauen Ozean an einigen Stellen etwas Dunkles auftauchte und man Wasser spritzen sah. An dieser Stelle muss ich euch aber leider enttäuschen - nach unserer Tour musste ich feststellen, dass es mit einer Speicherkarte ein Problem gab und somit alle meine Bilder vom zweiten und alle Bilder der großen Kamera auch vom dritten Tag WEG sind :( Eventuell kann man sie retten, wenn ich wieder zuhause bin, aber im Moment kann ich euch somit leider nicht alles zeigen. Ich habe zumindest ein paar Bilder jetzt noch von Charlys und ihrer Kamera bekommen, damit ihr einen Eindruck habt, aber gerade die Walbilder (von denen an diesem Tag noch mehrere entstanden sind) sind futsch... :(
Nach dem kurzen Stop steuerten wir also
direkt weiter auf den Strand zu. Dieser war heute Inhalt unserer
Tour. Den 75mile Beach entlang mit zahlreichen sehenswerten Stopps.
Unser Guide philosophierte zunächst
ein wenig mit sich selbst darüber, wo wir nun zuerst halten sollten
und was lieber auf den Nachmittag und die Rückfahrt verschoben
werden sollte, abhänggig von der Flut und wann die Fahrbedingungen
am Strand nun besser wären. Wir hörten nach wenigen Minuten nicht
mehr so genau zu und bewunderten lieber die spektakuläre Aussicht.
Riesige Wellen bäumten sich auf, und da die Flut wirklich gerade
ihren Höhepunkt erreicht hatte, kam das Wasser unserem Bus
erstaunlich nahe. Wir bretterten also durch feinen Sand, über kleine
Hügel und durch einige Wasserlöcher bis wir unseren ersten Stopp
erreichten. An den „Pinnacles“ oder auch „Coloured Sands“
machten wir kurz für ein paar Fotos Halt. Außerdem stand ein
Proppellerflugzeug bereit, mit welchem man einen 15-minütigen
Rundflug über die Insel hätte machen können. Da dieser Spaß
allerdings zusätzliche 70Dollar gekostet hätte, habe ich es
weggelassen. Ich hätte vermutlich eh nur Angst gehabt :D Aber
beeindruckend wäre es mit Sicherheit gewesen :)
Unser "Gefährt" am 75-Mile-Beach :) |
The Pinnacles |
Das Flugzeug! Wir mussten von unten zusehen ;) |
5 Leute unserer Gruppe haben sich dafür
entschieden und stießen somit erst bei unserem nächsten Stopp
wieder zu uns, wohin wir während ihres Fluges bereits fuhren: Die
Champagne-Pools.
Dabei handelt es sich um eine kleine
Bucht, welche durch Felsen vom offenen Meer abgetrennt ist. Nur durch
große Wellen gelangt Wasser in die dadurch entstehenden Becken;
dieses wird dann meistens mit viel Kraft gegen und über die Felsen
geschleudert und gelangt so schäumend in die „Pools“. Wir hatten
1 ½ Stunden Zeit und machten uns direkt auf an den Strand und ins
Wasser – somit waren wir zum ersten Mal richtig im australischen
Meer :) (Man sollte dies auch an keiner anderen Stelle auf Fraser
Island versuchen, ebenso wenig wie man über die Felsen klettern und
dahinter ins Wasser gehen sollte, laut unserem Guide tummeln sich
dort nämlich nur allzu gerne Haie, und denen möchte man nun ja eher
weniger begegnen ;). )
Wir genossen die Zeit in der Sonne und
als wir uns auf de Rückweg zum Bus und Lunch machten, hatten wir
eine tolle Aussicht auf den Strand und das Meer.
Auf dem Weg zu den Champagne-Pools :) |
Champagne-Pools |
Mantarochen vor den Felsen :) |
Nachdem wir es gemeistert hatten,
unsere Wraps mit Salat und Hähnchenbrust zu belegen und das Ganze
dann auch ohne Ketchupflecken auf Charly`s Decke (uups...*hust*) zu
essen, ging es von dem für uns nördlichsten Punkt unserer Tour auf
der Insel wieder ein Stück Richtung Süden direkt weiter zum
nächsten Spot. Ein Verdauungsmarsch zur Spitze des „Indian Head“
war angesagt :D ;)
Dies ist ein riesiger Felsen, der ins
Meer hineinragt und von wo aus man einen fantastischen Blick über
Ozean, Strände, Wald und Sanddünen hat. Außerdem kann man von der
Spitze des Felsen direkt ins Meer hinunter sehen und da das Wasser
extrem klar und der Sand sehr hell ist, sieht man alle möglichen
Meereslebewesen wie Rochen, Haie, Wale oder Delfine wie in einem
Pool.
Als wir dort waren ist gerade ein
Rochen herum geschwommen :)
Nach einigen Minuten wahnsinnigen
Ausblicks, sollten wir uns wieder auf dem Weg nach unten machen. Zum
Glück ließen wir uns etwas mehr Zeit, um noch die letzten Fotos zu
schießen, denn auf einmal zeigten immer mehr Leute auf einen
bestimmten Punkt im Meer – und tatsächlich, einige hundert Meter
entfernt konnte man die dunklen Konturen eines Wals zwischen den
Wellen erkennen. Aufgeregt und begeistert klickte der Auslöser der
Kamera unaufhörlich, während der Wal sich langsam seinen Weg immer
weiter in unsere Richtung bahnte. Nach kurzer Zeit war er fast auf
Höhe des Felsens und wir konnten ihn dabei beobachten, wie er in
regelmäßigen Abständen mit dem Rücken aus dem Wasser auftauchte,
atmete und dann wieder unter Wasser einige Meter gemächlich weiter
schwamm. Sogar seine Färbung (der Rücken dunkelgrau, der Bauch
hell) konnte man durch das Wasser erkennen. Es war Wahnsinn, ein so
riesiges Tier so selbstverständlich im offenen Meer vor uns zu
sehen, vor allem so nah an der Küste. Ich hatte Gänsehaut.
Doch irgendwann mussten wir uns
losreißen, der Rest der Gruppe wartete bestimmt schon auf uns, am
Fuß des Felsens, vermutlich enttäuscht, dass sie diese Chance
verpasst hatten.
Ohne Pause ging es weiter – nun
wieder den Strand entlang zurück (bei Ebbe ging dies auch bedeutend
schneller) direkt zum Maheno Schiffswrack.
Die SS Maheno wurde 1905 als
Luxus-Passagierschiff gebaut, während des ersten Weltkriegs jedoch
als „Krankenhausschiff“ verwendet. 1935 wurde das Schiff bei
einem Sturm an Fraser Islands Küste gespült und liegt seitdem dort.
Da es im zweiten Weltkrieg als Ziel für Bombenübungen genutzt
wurde, sind Teile des Schiffs zerstört, außerdem sinkt es jedes
Jahr ein Stück weiter in den Sand ein, so dass es vermutlich in
einigen Jahren ganz verschwunden sein wird.
Nach einigen Fotos war aber auch hier
die Zeit vorbei, es war schon später als geplant und wir hatten ja
noch unseren letzten Tagespunkt vor uns, den „Eli Creek“.
Maheno Schiffswrack in den Wellen :) |
Einer der vielen Krebse im Wrack |
Dies ist ein größerer Wasserlauf, der
aus dem Regenwald zum Strand fließt und sehr klares Wasser führt.
Man kann durch das hüfthohe Wasser waden oder sich von der sanften
Strömung unter den Bäumen hindurch treiben lassen. Mittlerweile ist
der Creek deswegen allerdings schon zum Touristenziel schlechthin
geworden, weswegen man sich dort eher wie in einem Freizeitbad
anstatt einem Teil eines Nationalparks fühlt. Leider war es auch generell nicht mehr so ein schönes Bild, da die Sonne bereits hinter den Bergen verschwand und der Wasserlauf somit im Schatten lag. Trotzdem verbrachten wir die Stunde mit gemütlichem durch Wasser wandern und einigen Minuten Sonnenbaden im Sand :) Wir lernten auch noch einen netten Tourguide kennen, der seinen größten Spaß damit hatte, alle anderen Touristen mit einer Gummischlange, die er an einem Angelfaden an seinen Fuß gebunden hatte, und die erschreckend echt aussah, wenn er sie im Wasser hinter sich herzog, zu Tode zu aengstigen :D
Eli Creek, sieht leider auf diesem Bild einfach nur aus wie ein kleiner matschiger Bach :D |
Nach Cookies, Kaffee und Tee am Bus
machten wir uns dann auf den Weg zurück zum Resort. Die Fahrt
überbrückte unser Guide Hayden wieder mit seinem exklusiven
Musikmix :D Von Pink über Avril Lavigne bis hin zu Eminem war alles
dabei :D Bzw. waren hauptsächlich diese drei Künstler vertreten, da
diese angeblich zu seinen Lieblingen gehörten^^ Ein Mitglied unserer
Gruppe, der Israeli Ory, war über den Eminem-Anteil ganz besonders
begeistert und rappte jeden Song enthusiastisch mit, was uns anderen
die beste Unterhaltung bot :D
Als wir dann noch stecken blieben, weil
vor uns einige Touristen mit ihrem Jeep nicht mehr vorwärts gekommen
und wir durchs Stehen und Warten zu tief in den weichen Sand geraten
waren, und ausgerechnet "Don't stop me now" von Queen die
Situation musikalisch untermalte, war die Stimmung perfekt :D
Nach einigen Minuten konnten wir klatschend die Weiterfahrt feiern und erreichten dann auch bald unsere Unterkunft. An diesem Abend blieben wir alle nicht sehr lange wach, wir waren geschafft vom ereignisreichen und beeindruckenden Tag und außerdem sollte es am nächsten Morgen ja wieder noch früher los gehen.
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